Vorlage - 21/1029  

Über den Verbleib des Oldtimers ist zu entscheiden.

Der Förderverein zur Erhaltung alter feuerwehrtechnischer Löscheinrichtungen e.V. hat sich aufgelöst. Zweck des Vereins war es, alte (historische) Feuerwehrfahrzeuge, feuerwehrtechnische Löscheinrichtungen und Uniformen zu erhalten und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. In Erster Linie wurde das Oldtimerfahrzeug („Alte Oma“) der Ortsfeuerwehr Westerstede gepflegt und unterhalten.

Laut Satzung geht das Vermögen des Vereins auf die Stadt Westerstede über, welche es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke zum Wohle der Ortsfeuerwehr Westerstede zu verwenden hat.

Beim Oldtimer handelt es sich um ein leichtes Löschgruppenfahrzeug der Marke Daimler-Benz, Erstzulassung 21.06.1942 mit einem Tragkraftspritzenanhänger. Das Fahrzeug war für die Stadt Westerstede von 1942 bis 1994 im aktiven Einsatz und ist somit ein Teil der Westersteder Feuerwehrgeschichte. Ein vorliegendes Gutachten der DEKRA aus dem Jahr 1993 wies den Wert des Fahrzeuges mit 7.500,00 DM aus. Durch Inflation und Wertsteigerung sollte der Wert zum heutigen Zeitpunkt diesen bei weitem übersteigen. Repariert kann man nach Schätzung der Beteiligten evtl. von einem Wert von rund 15.000,00 € ausgehen, wenn ein entsprechender Liebhaber gefunden wird.

Die genauen Fahrzeugdaten können folgendem Link entnommen werden:

http://www.dolleruper-schaufenster.de/feuerwehr/Denkmal-dollerup/Bundeslaender/D-NI/NI-Burgwedel/NI-Hagen/NI-Westerstede/ni-westerstede.html

Leider weist das Fahrzeug auch einige altersbedingte Gebrauchsschäden auf. So müssen die noch originale Kupplung und die Bremsen repariert und das gesamte Fahrzeug einmal allgemein auf Stand (Türen einstellen…) gebracht werden. Eine TÜV-Abnahme steht im Anschluss ebenfalls an. Eine grobe Kostenkalkulation unter „Kennern“ geht von 5.000 – 6.000,00 € aus, wobei Überraschungen gerade bei solchen Fahrzeugen, eher die Regel sind. Insbesondere die Kalkulation der Kosten für mögliche Ersatzteile ist schwierig, da man nicht weiß, was man noch zu welchem Preis bekommen kann, sollten Teile nicht mehr reparabel sein. Gerade im Getriebebereich wird man dieses erst genau feststellen können, wenn das Getriebe auseinandergenommen wurde.

Da ein Wertgutachten oder ein Kostenvoranschlag bei einem solchen Fahrzeug mit einem nicht unerheblichen Kostenaufwand verbunden sind, wurde diesbezüglich bisher noch nichts in Auftrag gegeben.

Nachdem der Verwaltung bekannt wurde, dass das Fahrzeug in das Stadteigentum zurückgeführt wird, hat man sich verwaltungsseitig um Lösungen bemüht und mit einigen Liebhabern gesprochen.

Hollweger Kameraden hätten Interesse und die Möglichkeit, das Fahrzeug wieder zu reparieren. Es handelt sich bei der Truppe um die Mannschaft, die bereits den GW-L umgebaut hat. Entsprechende Kenntnisse sind daher vorhanden. Jedoch besteht hierbei keine Möglichkeit der Finanzierung, sodass die Reparaturkosten und die laufenden Unterhaltungskosten aus dem städtischen Haushalt entrichtet werden müssten. Die Reparatur (Dauer 1 Jahr geschätzt) kann in eigenen Hallen vorgenommen werden.

Auch besitzt die Stadt Westerstede in den Feuerwehrhäusern keinen weiteren Stellplatz, sodass das Fahrzeug zukünftig ggfls. kostenpflichtig untergestellt werden müsste. Einen Oldtimer in einer feuchten Scheune unterzustellen, ist leider keine Möglichkeit. Derzeit steht das Fahrzeug in der alten Fahrzeughalle der Feuerwehr Hollwege. Übergangsweise stand es auch schon in einer der Hallen der DEULA.

Sollten die Kosten aus dem städtischen Haushalt übernommen werden, stellt sich natürlich die Frage des Nutzens. Ein solches Auto wird man sicherlich nicht wiedererhalten und ist Bestandteil der Westersteder Feuerwehrgeschichte. Es könnte zukünftig allen Feuerwehren, aber auch anderen städtischen Einrichtungen bei Veranstaltungen zur Verfügung stehen und hierbei für eine Mitgliedschaft in der Feuerwehr werben. Entsprechende Flyer etc. könnten angefertigt werden. Das Fahrzeug könnte daher bei Umzügen oder Kindergarten/Schulveranstaltungen o.ä. ausgestellt werden oder an Oldtimerveranstaltungen teilnehmen.

Die Westersteder Feuerwehrführung erkennt die Geschichte des Fahrzeuges an, würde es auch behalten wollen, jedoch nicht um jeden Preis. Die Kosten des Fahrzeuges könnten im Feuerwehrbudget abgebildet werden, müssten jedoch zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.

Letztendlich können drei Lösungsvarianten weiterverfolgt werden.

1. Das Fahrzeug wird im jetztigen Zustand über die Onlineplattform Zoll-Auktion an den Meistbietenden veräußert (Mindestgebot beim ersten Versuch 10.000,00 €)
2. Mit den Kameraden der Feuerwehr Hollwege werden weitere Gespräche bzgl. einer Reparatur geführt und die nötigen Mittel in den Haushalt 2022 eingeplant. Mit ortsansässigen Einrichtungen werden Gespräche bzgl. einer zukünftigen Unterstellung geführt.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, ein kostenpflichtiges Wertgutachten anzufertigen.

Zu 1: Bei einem Verkauf ist zu beachten, dass die Einnahmen der Ortsfeuerwehr Westerstede direkt zugutekommen müssen.

Zu 2: Durch die Reparatur steigt der Verkaufswert des Fahrzeugs.

Zu 3. Die Kosten eines Wertgutachtens würden zusätzlich anfallen.

Zu 1:

Es ist zu beachten, dass die Einnahmen im folgenden Jahr der Feuerwehr Westerstede wieder zugutekommen, sodass in 2022/2023 Mehrausgaben i.H.d Verkaufserlöses einzuplanen sind.

Zu 2:

Entsprechende Haushaltsmittel stehen zur Verfügung: 

Die Budgetplanungen für 2022 stehen noch aus. Aufgrund der Haushaltsklarheit müssen die Reparaturkosten im Produkt Feuerwehr abgebildet werden. Es wird im Rahmen der Budgetplanung voraussichtlich möglich sein, innerhalb des Budgets die Deckung zu ermöglichen.

Zu 3:

Entsprechende Haushaltsmittel stehen zur Verfügung: 

Bild des Oldtimers