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Auszug - Bericht der Verwaltung / des Stadtbrandmeisters  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr, Sicherheit und Ordnung
TOP: Ö 4
Gremium: Feuerwehrausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 24.09.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Am Markt 2, 26655 Westerstede
 
Wortprotokoll

Stadtbrandmeister Siehlmann trägt seinen Bericht anhand einer Power-Point-Präsentation vor. Die Präsentation ist als Anlage beigefügt.

Stadtbrandmeister Siehlmann berichtet von den Anfang des Jahres durchgeführten Jahreshauptversammlungen der Feuerwehren mit vielen Beförderungen und Ehrungen. Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Westerstede sei Ralf Hobbensiefken zum Ortsbrandmeister gewählt worden.

Die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses Garnholt sei eine runde Sache gewesen, die Feuerwehr Garnholt habe bereits einige Neumitglieder durch die Veranstaltungen aufnehmen können.

Derzeit sei der Rüstwagen für Westerstede in Planung, welcher im Jahr 2020 30 Jahre alt werde. Bereits im letzten Jahr habe die Feuerwehr Westerstede ein Konzept für den Rüstwagen erarbeitet, welches auch die örtlichen Bedürfnisse und Besonderheiten enthalte. Die in den letzten Jahren getätigten Investitionen auf den Fahrzeugen in neue Technik, u.a. die Schaumdruckzumischanlagen, die Fog-Nail-Sets oder Wärmebildkameras, hätten sich bereits in den Einsätzen bewiesen. Derzeit habe man die Beladeliste erarbeitet. Die Norm für den Rüstwagen fordere derzeit bei vielen Gerätschaften eine Redundanz. So müsse u.a. das Aggregat für Spreizer und Schere in zweifacher Ausführung, jedoch mit unterschiedlicher Antriebsart, auf dem Fahrzeug vorhanden sein. Insgesamt belaufe sich die Summe für neue Beladung auf 162.000,00 €. Hiervon seien ca. 20.000,00 € nicht Normbeladung. Dies seien Gerätschaften, die sich aus der Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse und der teils in der Norm fehlenden TH-Beladung, u.a. der Airbagsicherung, ergeben. Da der Rüstwagen bei Verkehrsunfällen das erstausrückende Fahrzeug sei, würden auch Atemschutzgeräte eingeplant. Auch sei ein Rettungssteg, ähnlich dem der FW Remels, eingeplant. Hierdurch würde die Rettung verunglückter Personen über Gräben oder bei Verkehrsunfällen in Gräben bedeutend erleichtert. Größter Vorteil des Rettungsstegs sei, dass die Kameraden keine Überbrückungshilfe aus Steckleitern bauen müssten, auf denen die Kameraden und der Rettungsdienst sich aufhalten müssten, sondern hätten eine stabile und sichere Auftrittsfläche. Die komplette Gefahrgutkomponente sei, mit Ausnahme einer Auffangwanne, nicht berücksichtigt. In einem solchen Fall werde der GW-Gefahrgut der Technischen Zentrale bzw. die Feuerwehr Torsholt angefordert. Auch der Bereich Bahnabsicherung sei nicht berücksichtigt, da auch hierfür auf der TZ Gerätschaften vorhanden seien. Eine entsprechende Bahnrettungsbühne sei zudem auf dem neuen TLF 3000 der Feuerwehr Ocholt-Howiek verlastet.

Weiter werde derzeit das Leistungsverzeichnis für die Beschaffung des Mannschaftstransportwagens mit der Einheit Hollriede erarbeitet. Angedacht sei derzeit einen roten Jahreswagen zu beschaffen. Dieser könne mit einem Warnbalken erweitert und mit einer kleinen technischen Beladung ausgestattet werden.

Das TLF 3000 sei im Dezember 2017 feierlich der Einheit Ocholt-Howiek übergeben worden.

Zur Mitgliedsstatistik erklärt Stadtbrandmeister Siehlmann, dass die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Westerstede derzeit rd. 397 aktive Mitglieder hätten. Dies sei eine weitere Steigerung von 370 aus 2017 und 345 aus 2016. Das stetige Mitgliederwachstum könne damit begründet werden, dass die Kinder- und Jugendfeuerwehren eine gute Vorarbeit leisteten. Weiter würde die sehr moderne Ausstattung viele Kameraden anlocken. Auch die Stadtfeuerwehrpressewartin Seppenwoolde trage durch ihre positive Pressebegleitung und ihren Kontakt zur Presse einiges zur guten öffentlichen Darstellung der Westersteder Feuerwehren bei. Letztendlich würden aber auch die Kameradinnen und Kameraden mit sehr viel Eigenwerbung hierzu beitragen, da sich diese in den Feuerwehren wohlfühlen und sich durch die Stadt Westerstede aufgrund der Investitionen in die Sicherheit und Gesundheit der Kameraden im Rahmen der Fürsorgepflicht gut unterstützt fühlten.

Im Jahr 2018 seien bereits einige Einsätze aufgelaufen. Insbesondere Großeinsätze seien vermehrt zu verzeichnen gewesen. Anfang des Jahres habe ein Wohnhaus in Garnholt in Vollbrand gestanden. Der Feuerwehr sei es geglückt, die direkt angrenzenden Scheunen vor den Flammen zu retten. Bei einer Gärtnerei in Hüllstede habe eine Halle in Vollbrand gestanden. Leider sei im Vorfeld nicht bekannt gewesen, dass in der Halle Kunstdünger gelagert worden sei. Erst der Erkundungstrupp habe dies bemerkt und umgehend die Einsatzleitung informiert. Durch eine plötzliche Änderung der Windrichtung seien einige Kameraden den Gasen ausgesetzt gewesen. Insgesamt seien 27 Kameraden in die umliegenden Krankenhäuser zur vorsorglichen Untersuchung eingeliefert worden. Glücklicherweise hätten alle Kameraden nach der Untersuchung wieder entlassen werden können und keine gesundheitlichen Schäden beibehalten. Auch in Halsbek habe ein Wohnhaus in Vollbrand gestanden. Da der Dachstuhl bereits im Vorfeld durchgezündet habe, sei hier nichts zu halten gewesen. Besonders die Wärme habe hier den Kameraden zu schaffen gemacht. Getränke seien umgehend über das DRK bestellt worden, da die auf dem Gerätewagen gelagerten 60 Liter Wasser in kürzester Zeit ausgetrunken waren. Zu Beginn des Stadtwettkampfes seien die Feuerwehren ebenfalls zu einem Gasaustritt in einem Mehrfamilienhaus in Westerstede alarmiert worden. Durch einen Blitzeinschlag habe sich wohl unter anderem die Holzumrandung des Schornsteines in Brand gesetzt. Als die Flammen bemerkt wurden, sei umgehend nachalarmiert worden. Glücklicherweise habe sich das Feuer noch nicht so schnell ausbreiten können und von den auf dem Dachboden eingesetzten Trupps schnell gelöscht werden können. Der Stadtwettkampf in Garnholt sei im Anschluss noch begangen worden. Hier habe die Einheit Westerloy den ersten Platz erzielt. Zu den Bränden sei vor kurzem noch ein LKW-Unfall auf der A28 hinzugekommen. Hier habe die Feuerwehr den Fahrer vom verunglückten Fahrerhaus geholt und die auslaufenden Betriebsstoffe gesichert.

Die Kreisfeuerwehrbereitschaft sei dieses Jahr bereits zweimal alarmiert worden. Zum einen sei sie zum Löschen des Brandes in der Kartonfabrik in Varel angefordert worden. Hier hätten viele Schuhe und Handschuhe, dem Schmutzwasser und den Zellulosenresten geschuldet, ausgetauscht werden müssen. Die angefallenen Kosten seien jedoch ersetzt worden. Zum anderen sei die Kreisfeuerwehrbereitschaft am Freitagmorgen zum Moorbrand in Meppen angefordert worden. Die Ortsbrandmeister hätten die der Kreisfeuerwehrbereitschaft zugehörigen Fahrzeuge schnell mit freiwilligen Kameraden besetzen können. Aufgabe vor Ort sei es gewesen, die Ortschaften Groß Stavern und Klein Stavern bei einem möglichen Übergang der Flammen vom Moor- ins Waldgelände zu schützen. Glücklicherweise habe jedoch das Wetter mitgespielt, sodass sich der Brand nicht weiter Richtung der Ortschaften ausgebreitet habe. Am gestrigen Sonntagmorgen sei die Kreisfeuerwehrbereitschaft zurückgekehrt. Die angefallenen Kosten würden über den Landkreis Emsland erstattet werden.

Auch die Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendfeuerwehr und die Übergänge zur Jugendfeuerwehr bzw. in die aktive Abteilung funktionierten einwandfrei. Bei der Brandflohabnahme in der Kinderfeuerwehr und bei der Abnahme der Leistungsspange in der Jugendfeuerwehr würden die Kinder und Jugendlichen zeigen, was sie gelernt hätten. Sie würden den Dienst sehr ernst nehmen, was in der Jugendfeuerwehrübung und den Veranstaltungen immer sehr deutlich gezeigt werde. Leider sei die Übung der Westersteder Jugendfeuerwehren an diesem Wochenende abgesagt worden, da ansonsten aufgrund der Kreisfeuerwehrbereitschaft nicht mehr ausreichend Fahrzeuge und Kameraden den Brandschutz hätten sicherstellen können. Die Übung werde jedoch nachgeholt.

 

Ausschussvorsitzender Neumann bedankt sich beim Stadtbrandmeister Siehlmann für den ausführlichen Bericht. Auch bedankt er sich bei allen Kameradinnen und Kameraden für deren Einsatz. Die ehrenamtliche Einsatzbereitschaft habe auch dieses Wochenende wieder beobachtet werden können. Trotz des Einsatzes der Kreisfeuerwehrbereitschaft habe es die Feuerwehr geschafft, den Erntefestumzug in Ihausen abzusichern. Er appelliert an die Mitglieder des Feuerwehrausschusses, die Veranstaltungen der Feuerwehr zu besuchen.

Ratsherr Lukoschus merkt an, dass der Rüstwagen eine enorme Investition darstelle. Die Erforderlichkeit sei jedoch nicht zu hinterfragen. Der Zuwachs an Kameraden sei sehr erfreulich, vor allem in einer Zeit, wo viele Vereine Probleme hätten.

Ratsherr Rösner hebt die Arbeit der Feuerwehren hervor. Im Vergleich zum Vorjahr seien im  Ammerland derzeit rund 35 Brände mehr zu verzeichnen gewesen. Aufgrund des Fachwissens der Kameraden und deren Ausstattung sei es möglich gewesen, viele Güter zu retten.

 

Frau Hinrichs geht auf den Bau des Feuerwehrgerätehauses Hollwege ein. Die Aufträge seien mittlerweile vergeben und der Bauzeitenplan werde in Absprache mit den Firmen erstellt. Derzeit sei geplant, ab dem 8.10.2018 mit den Erdarbeiten zu beginnen. Diese würden ca. 2 Wochen dauern. Im Anschluss finde die Grundsteinlegung statt. Wie in Garnholt sei vorgesehen, im gesamten Bereich die Oberfläche abzutragen und eine Schottermischung aufzutragen. So könne wetterunabhängiger gebaut werden.

Weiter würden derzeit mit dem OOWV Verhandlungen über die Mitgliedschaft und des dazugehörigen Begleitvertrages laufen. In diesem Rahmen könnten Zusatzvereinbarungen geschlossen werden. Angedacht sei, hier Regelungen zur Löschwasserversorgung mit aufzunehmen. Zum einen werde gefordert, dass eine Abstimmung der Hydrantenstandorte beim Bau und Änderung der Leitungsnetze erfolgen müsse. Weiter sollten die Daten digital in Form von  Layern mit den Leitungsnetzen und den Hydranten zur Verfügung gestellt werden, damit sie in das städtische GIS-System eingepflegt und für die Feuerwehr eine Karte mit allen Löschwasserquellen erstellt werden könne.

 

Herr Krieger ergänzt, dass neben der Abstimmung des Leistungsverzeichnisses für den Mannschaftstransportwagen auch das Leistungsverzeichnis für den mobilen Stromerzeuger derzeit erarbeitet werde. Hierfür seien bereits zwei Termine mit Herstellerfirmen bei der Feuerwehr geführt worden.

Weiter verweist Herr Krieger auf die am 15.09.2018 stattgefundene Löschteichschau. Erstmalig sei hier der ELW mit eingebunden worden, um direkt vor Ort das Hydrantennetz und andere Löschwasserquellen aufzeigen zu können. Viele Löschteiche seien in einem guten Zustand. Bei einigen sei die komplette Umzäunung von den Anliegern erneuert worden. Hier spreche die Stadt einen besonderen Dank an die Löschteichgemeinschaften aus. Viele Löschteiche seien aufgrund des Sommers trockengefallen. Hierdurch sei klar erkennbar gewesen, welche Teiche eine eigene Quelle besitzen, bzw. von extern gespeist würden und daher von vorrangiger Bedeutung seien. Leider habe die Stadt bei einigen Löschteichen auch Probleme. Bei zwei Teichen werde derzeit die Anlegung eines Hydranten befürwortet. Dies sei auf Dauer wirtschaftlicher. Zwei andere Teiche müssten mit einem Langarmbagger ausgebaggert werden.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Bericht des Stadtbrandmeisters (4194 KB)