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Auszug - Bericht über die aktuellen Geburten- und Schülerzahlen  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung
TOP: Ö 5
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mo, 26.10.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 21:35 Anlass: Sitzung
Raum: Forum der Oberschule Westerstede
Ort: Heinz-Böhnke-Straße 3, 26655 Westerstede
20/0889 Bericht über die aktuellen Geburten- und Schülerzahlen
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Amt für Bildung und Leben Bearbeiter/-in: Dujesiefken, Feenke
 
Wortprotokoll

Frau Pottek stellt anhand einer Power-Point-Präsentation die aktuelle Entwicklung der Geburten- und Schülerzahlen vor.

Die Präsentation ist dem Protokoll beigefügt.

Ratsherr Park dankt Frau Pottek für den Bericht. Bildung sei ein wichtiges Thema und gehe alle etwas an. Die Quintessenz des Vortrages wäre, dass es an der Zeit sei, die Schulbezirkssatzung zu evaluieren. Hier müsse dringend etwas geschehen, da die Entwicklungen in Halsbek, Westerloy und Gießelhorst ungünstig seien. Es bestehe aber auch ein Problem an der Brakenhoffschule. Die Mehrheitsgruppe stehe hinter jeder der Westersteder Schulen. Eine „Mega-Grundschule sei aber nicht gewollt, vor allem nicht zu Lasten der anderen Grundschulen. An allen Schulen werde hervorragende Arbeit geleistet. Eine große Schule bringe viele Nachteile mit sich. Die Infrastruktur sei immer wieder ein Thema. In den Schulen gebe es Platzprobleme und es müssten durch neue pädagogische Konzepte zusätzliche Räume geschaffen werden. Hier müsse man früh genug gegensteuern. Gerade an der Brakenhoffschule gäbe es verkehrstechnische Probleme durch den Individualverkehr der Eltern. Hier hätten sich durch das große Fahrzeugaufkommen bereits Unfälle ereignet, weil die Infrastruktur dafür nicht ausgelegt sei. Aber auch aus der Coronakrise könne man lernen. Gäbe es nur eine Schule bei einer solchen Pandemie, wären alle Kinder schnell in Quarantäne, so Ratsherr Park. Er bezeichnete es als Risikodiversifikation, wenn die Leute auf mehrere Standorte verteilt seien, weil dann nicht alle von Restriktionen betroffen wären. Der nächste große Vorteil und zugleich ein kleiner Luxus seien die verhältnismäßig kleinen Klassenteiler im Grundschulbereich. Die Entwicklungen der Wohngebiete, Dörfer und vor allem der Neubaugebiete müssten beobachtet werden. Wenn Schulen vernachlässigt würden und nicht auf dem aktuellen Stand seien, würden Eltern dies bei der Wahl der Schule berücksichtigen. Hier müsse darauf gesetzt werden, dass alle Schulen einen sehr guten Standard haben. Bemerkenswert sei, dass nur gut ein Drittel der Schüler der Brakenhoffschule aus dem originären Einzugsbereich kämen. Das mache es schwer für die Verwaltung und die Schule zu planen. An der Brakenhoffschule sei Platz für 104 Schüler pro Jahrgang. In diesem Schuljahr seien 117 Schüler eingeschult worden und nach der Geburtenstatistik für die Brakenhoffschule für 2025/2026 wären es bereits 134 Einschulungskinder aus dem originären und grenzüberschreitenden Schulbezirk der Schule. 30 Schüler mehr als eigentlich Platz wäre. Von dann insgesamt 236 Einschulungen, würde weit mehr als die Hälfte der Erstklässler in der Brakenhoffschule eingeschult werden. Daher stellt die Gruppe CDU/FDP/Jens Rowold den Antrag: Das Thema Evaluation der Schulgrenzbezirkssatzung als eigenen Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Schulausschusssitzung zu setzen, um von der Verwaltung entsprechende Lösungsoptionen vorgestellt zu bekommen.

Ratsherr Kroon bedankt sich im Namen der SPD-Fraktion für die Aufbereitung der Zahlen. Westerstede verfüge über ein wirklich attraktives Schul- und Bildungsangebot. Ein durchgängiges Bildungsangebot von den Grundschulen über die Oberschule bis zum Gymnasium sei vorhanden. Es bestünde Sanierungs- und zum Teil auch Neubaubedarf. Im Verhältnis zu vielen anderen Kommunen, die mit zurückgehenden Schülerzahlen zu kämpfen hätten, sei Westerstede in einer Situation, in der hervorragend über das Schulangebot nachgedacht, dementsprechend auf die Angebote eingegangen und das Schulangebot gestärkt werden müsse. Insbesondere junge Schüler müssten aus ihrem gewohnten Wohnumfeld in ein neues Schulumfeld. Optimal wären hier kurze Wege. Der Wunsch nach Änderungen der Schuleinzugsgebiete könne grundsätzlich nachvollzogen werden, jedoch am Ende bestimme der Elternwunsch, wie hoch die Nachfrage in den einzelnen Schulen sei. Wenn kleine Schulen gestärkt werden, müssten diese auch entsprechend angenommen werden.

Ratsherr Lukoschus führt aus, dass die Diskussion über die Schülerzahlen immer wieder zu Lasten der mutmaßlich schwächeren Schulen geführt werde. In den letzten Jahren wäre der Standort Gießelhorst geschwächt und zum Teil auch tot geredet worden. Er sei darüber verwundert, dass eine „Megaschule“ Brakenhoffschule gewollt sei. Den Elternwunsch zu berücksichtigen, habe für ihn absolute Priorität. Den Eltern aus dem grenzüberschreitenden Gebiet der Grundschule Gießelhorst sei die negative Diskussion zu dieser Schule durchaus bewusst, weshalb sie sich gegen eine Beschulung dort entscheiden würden. Die Attraktivität der Gießelhorster Schule müsse durch entsprechende Raumkonzepte gesteigert werden. Jedoch sollten auch die Schülerzahlen der Brakenhoffschule im Blick gehalten werden und auch dort, sofern der Wunsch nach einer „riesigen“ Schule bestehe, über die räumlichen Kapazitäten gesprochen werden. Ferner sollten die Schülerzahlen der Westersteder Schüler an alternativen Schulen wie der IGS Augustfehn weiter beobachtet werden. Durch das neu ausgestattete Gymnasium und einer Erneuerung der Oberschule müsse probiert werden, die Schüler in Westerstede zu halten. Die Räumlichkeiten durch einen Neubau an der Oberschule sollten ausschließlich der Oberschule vorbehalten sein.

Es wird von Ratsherrn Park klargestellt, dass keine „Mega-Grundschule gewollt  sei und die Brakenhoffschule ihr Limit erreicht habe. Aus diesem Grund müsse evaluiert werden.

Ratsherr Nee hält die damalige Schließung der Hössenschule für einen Fehler. Es sei wichtig über eine Evaluierung zu sprechen. Die Räumlichkeiten seien vorhanden, um alle Grundschüler zu beschulen. Man dürfe aber nicht vergessen, dass die Brakenhoffschule derzeit auf Räume der Förderschule zurückgreifen müsse. Wären diese Räume nicht vorhanden, hätte eine Veränderung bereits geschehen müssen. Das Wohl der Kinder sollte immer im Vordergrund stehen.

Ratsherr Drieling  weist auf das Dilemma hin, jedem Elternteil möglichst optimal in der Nähe einen Platz anzubieten. Aufgrund der aktuellen Einschulungszahlen müsse gemeinsam mit den Eltern und den Schulen eine vernünftige Lösung gefunden werden. Der Konsens sei, dass Gießelhorst erhalten und gefördert werden soll. Alle Grundschulen müssten zukunftsfähig gemacht werden. Schülerströme sollten möglichst dem Elternwunsch entsprechend geleitet und nur da wo es Überschreitungen gäbe, kleine Grenzen gesetzt werden. In der nächsten Schulausschusssitzung sollte sich mit kleinen Korrekturen der Satzung zugunsten der Grundschule Gießelhorst beschäftigt werden, unter der Berücksichtigung, dass überall auf den Dörfern und in den Randgebieten neue Baumöglichkeiten geschaffen werden und es dort zu Veränderungen kommen könnte.

Ratsfrau Schmidt warnt davor in Aktionismus zu verfallen und alle zwei Jahre die Schuleinzugsgebiete zu verändern. Seinerzeit habe man bewusst die grenzüberschreitenden Bezirke vergrößert, um insbesondere den Schulen außerhalb zu ausgewogenen Klassen zu verhelfen. Im Hinblick auf neue Baugebiete mache es wenig Sinn die Satzung zu diesem Zeitpunkt zu ändern, da diese dann wieder angepasst werden müsste. Sollten die Schulen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, sollten kleine interne Lösungen gefunden werden. Die unterschwellige Unterstellung, für die Grundschule Gießelhorst werde nichts mehr getan und sie sei bereits abgeschrieben, stimme nicht. Es wurden Planungen auf den Weg gebracht und entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt. Auch wurden Mittel aus dem Digitalpakt zur Verfügung gestellt. Die Eltern müssen durch die pädagogische Arbeit der Schule davon überzeugt werden, dass es lohnenswert ist, ihre Kinder an dieser Schule anzumelden. Dieses Jahr sei für die Brakenhoffschule ein Ausnahmejahr bezüglich der Einschulungszahlen. Diese pendeln sich in den nächsten Jahren wieder bei um die 100 Schüler ein. Ein Raumproblem sehe sie hier nicht. An dieser Stelle von einer „Mega-Schule zu sprechen halte sie für überzogen.

Ratsfrau Welter merkt bezüglich der Grundschule  Gießelhorst an, dass wenn eine Schule nicht gefördert werde und zudem im Raum stehe, diese Schule zu schließen, dies für das Anmeldeverhalten der Eltern ausschlaggebend sei. Dem Antrag, sich mit den Schulbezirksgrenzen zu beschäftigen, könne sie grundsätzlich zustimmen.

Ratsherr Lukoschus klärt auf, dass der Begriff „Mega-Schule nicht von ihm kreiert, sondern von mehreren Stellen an ihn heran getragen worden sei. Wenn sich alle einig seien, dass etwas verändert werden müsse, solle bei dem nächsten Tagesordnungspunkt die Planungen zum Bau finalisiert und schnellstmöglich mit dem Bau begonnen werden.

Auf die Frage von Ratsherrn Schmidt-Berg, wann die letzte Anpassung der Schulbezirkssatzung stattgefunden habe, berichtet Frau Pottek, dass vor zwei Jahren eine Anpassung der Schulbezirkssatzung vorgenommen worden sei, diese jedoch nur das Verfahren bei Kapazitätsüberschreitung durch Anmeldungen aus dem grenzüberschreitenden Schulbezirk durch Losentscheid neu regele. Sie weise darauf hin, dass eine Änderung der Schulbezirkssatzung 1 1/2 bis 2 Jahre Zeit brauche, da die Anmeldung zur Einschulung schon 15 Monate im Voraus erfolge und die Eltern Plansicherheit bräuchten. Ferner müsse der Stadtelternrat und der Stadtschülerrat beteiligt werden. Da es sich bei der Evaluierung um einen längeren Prozess handelt, findet Ratsherr Schmidt-Berg diesen Zeitpunkt richtig, um den Prozess anzustoßen.

Sodann wird dem Vorschlag der Mehrheitsgruppe einmütig zugestimmt, dass die Verwaltung in der nächsten Schulausschusssitzung Möglichkeiten der Evaluierung der Schulbezirksgrenzen aufzeigt.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 5 Geburten und Schülerzahlen (2564 KB)