Vorlage - 22/1179  

Die Verwaltung wird beauftragt, den Austausch der Beleuchtung auf dem Campingplatz näher zu prüfen sowie erforderliche aktuelle Kosten zu ermitteln.

Die Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes wird abgelehnt.

Mit anliegender Email vom 21.11.2021 (Anlage 1) bedanken sich Sylvia und Tim Nixdorf für die bisherige gute Zusammenarbeit mit der Stadt Westerstede. Des Weiteren teilen sie ihre eigenen Entwicklungsschritte und Weiterentwicklungen des Campingplatzes mit. Für zwei Bereiche beantragen sie die weitere Unterstützung der Stadt Westerstede:

Beleuchtung Campingplatz:

Der Campingplatz liegt größtenteils auf städtischem Grundstück und teilweise auf dem Erbbaurechtsgrundstück der Stadt. Die ursprüngliche Infrastruktur des Campingplatzes ist in die Jahre gekommen. Teilweise wurde sie in den letzten Jahren bereits erneuert, so z. B. die Stromverteilung oder die sanitären Anlagen. Nunmehr beantragen die Betreiber ebenfalls die Erneuerung der vorhandenen Beleuchtung (siehe Abbildung Anlage 2). Die Beleuchtung sei sehr alt und entspreche mit den normalen Fassungen nicht mehr dem Stand der heutigen Technik. Des Weiteren würden die Wege nur schlecht ausgeleuchtet werden. Vorgeschlagen wird seitens der Betreiber die Installation von erhöhten Lampen ähnlich einer Straßenbeleuchtung, ggf. mit Solar.

Auf dem Areal des Campingplatzes sind derzeit 14 Lampen montiert. Eine neue Lampe wurde bereits auf einem WLAN-Mast installiert, so dass von 13 auszutauschen Lampen auszugehen ist. Die Erfahrungswerte aus der letzten größere Ausschreibung von Straßenbeleuchtung im Jahr 2021 liegen allein bei den Materialkosten für Pilzkopflampe und Mast bei rd. 510,00 € netto pro Lampe. Hinzu kämen noch Aufwendungen für Demontage der alten Lampe sowie Montage der neuen. Mit Entsorgung und zwischenzeitlichen Preisanpassungen sollte daher grob von 750,00 Euro netto pro Lampe (ohne Solar) ausgegangen werden.

Erweiterung Wohnmobilstellplatz:

Die Wohnmobilbranche befindet sich im Wachstum, weshalb auch der Westersteder Wohnmobilstellplatz mit 45 Stellplätzen in den saisonalen Hochzeiten voll ausgelastet ist. Daher beantragen Sylvia und Tim Nixdorf als Betreiber des Camping- und Stellplatzes Westerstede den weiteren Ausbau. Platz dafür wäre auf einer Grünfläche zwischen Entsorgungsstation und vorhandenem Wohnmobilstellplatz. Konzeptionell sehen sie eine Erweiterung in „Kreis“-Form.

Die besagte Grünfläche (Anlage 3) liegt auf dem Pachtgrundstück des Schützenvereins Westerstede e.V.. Der Pachtvertrag verlängert sich regelmäßig im fünfjährigen Rhythmus, die nächste Verlängerung steht zum 01.01.2026 an. Längerfristige Pachtverhältnisse konnten bislang nicht vereinbart werden. Eine Entwicklung der Fläche wäre ebenfalls nur mit Zustimmung des Schützenvereins als Eigentümer möglich.

Die in Frage kommende Grünfläche mit einer Größe von rd. 1.800m² ist die letzte größere freie Grünfläche auf dem Gesamtareal des Camping- und Stellplatzes Westerstede. Die Fläche ist im Bebauungsplan Nr. 062 mit der Zweckbestimmung öffentliche Grünfläche versehen. In der derzeitigen Gestaltung ist die Fläche aufgrund hoher Bodenfeuchte kaum bis gar nicht zu befahren.

Die Fläche wurde im Jahre 2007 bei der Sanierung des jetzigen Wohnmobilstellplatzes bewusst außen vorgelassen. Die seinerzeitigen Bodenprüfungen hatten zum Ergebnis, dass im Rahmen des Tiefbaus davon auszugehen war, dass die Fläche im Mittel rd. 40-45cm ausgekoffert werden müsste, um auf tragfähigen Boden zu gelangen. Die seinerzeitige Sanierung des heutigen Wohnmobilstellplatzes hatte bei einer Fläche von rd. 2.400m² mit rd. 35cm Bodenaustausch, Drainage und Anlegung einer Schotterrasenfläche rd. 32.500,00 Euro netto Gesamtaufwendungen zur Folge. In Anbetracht der zwischenzeitlichen Preisentwicklung im Tiefbau sowie der vorgenannten Erläuterungen ist damit bei einem jetzigen Ausbau von Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich auszugehen. Hinzu kämen noch weitere Investitionskosten für die Erweiterung der Strominfrastruktur. Abgeleitet aus den Investitionskosten 2020 für den Wohnmobilstellplatz ist hier in Abhängigkeit der Anzahl der zu errichtenden Ladesäulen mit einem Aufwand in Höhe von rd. 15.000,00 Euro netto auszugehen.

Aus Sicht der Verwaltung spricht bereits die Tatsache, dass es sich lediglich um ein Pachtgrundstück handelt, gegen weitere langfristige Investitionen in den Bodenaufbau. Des Weiteren spricht die Bodenbeschaffenheit sowie die zu erwartenden Gesamtaufwendungen gegen eine Entwicklung. Auch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich um die letzte größere Grün- und Freizeitfläche des Camping- und Stellplatzes Westerstede handelt.

Das Produkt 55100-Campingplatz ist vorsteuerabzugsberechtigt, insoweit sind sämtliche Werte als Nettowerte anzusetzen.

Anlage 1: Email Nixdorf vom 21.11.2021

Anlage 2: Abbildung aktuelle Lampen

Anlage 3: Lageplan Grünfläche