Vorlage - 18/0388-02  

Der Neubau des Gästehauses 3 in der vorgestellten Variante 2 mit 16 Gästezimmern, davon 8 rollstuhlgerechten Zimmern,  und Tagungsräumen mit einer Investitionssumme von € 3.200.000 € wird beschlossen. Bislang sind € 2,3 Mio. für den Bau des Gästehauses 3 eingeplant. Der Mehrbedarf in Höhe von 900.000 € ist im Wirtschaftsplan 2019 einzuplanen.

Im Hössenausschuss wurde die Frage diskutiert, welche weiteren Umbau- oder Erweiterungsmaßnahmen erforderlich sind, um das Hössensportzentrum barrierefrei zu gestalten. Einen Überblick zu diesem Thema gibt Ihnen der Bericht in der Anlage.

Demzufolge ist das Gästehaus 2 nach heutigem Standard nicht barrierefrei. Dieser Zustand lässt sich aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht beheben.

Um den Zugang zum Speisesaal zu gewährleisten, muss er verändert werden. Dazu sollte eine Rigipswand um einen Meter verkürzt werden, wofür nur geringe Kosten entstehen. Die beiden hinteren Speisesäle sind mit einem Rollstuhl nicht erreichbar. Da jedoch der erste Speisesaal für Rollstuhlfahrer erreichbar ist und der davor liegende ehemalige Eingangsbereich probehalber zum Speisesaal umgerüstet wurde, sollte es hier zu keinem Engpass an rollstuhlgerechten Plätzen kommen. Ansonsten bliebe lediglich der Anbau eines neuen Speisesaales.

Im Hössenbad wären folgende Veränderungen vorzunehmen: Die Einlassklingel im Foyer muss niedriger angebracht werden. Darüber hinaus ist eine Umkleidekabine in rollstuhlgerechter Größe zu schaffen. Ein rollstuhlgerechtes WC wird bereits im Zusammenhang mit dem Bewegungsbecken erstellt. Dementsprechend sind auch hier die Kosten sehr gering.

Um den barrierefreien Zugang zum Schwimmbad zu gewährleisten, müssten sechs Türen vom Eingang bis zum Schwimmbecken elektrisch zu öffnen und mit einem Taster zu bedienen sein. Diese Umrüstung der Türen würde Kosten in Höhe von ca. € 21.000 verursachen. Weiterhin muss das Personal zugegen sein, um dem Rollstuhlfahrer Einlass am Drehkreuz zu gewähren.

In der Sporthalle und in der Turnhalle des Hössensportzentrums gibt es rollstuhlgerechte Toiletten, jedoch ist der Standard dem heutigen nicht mehr entsprechend. In der Sporthalle ist die Räumlichkeit allerdings zu klein, um diese anzupassen. Hier bestünde entweder die Möglichkeit, auf die Toilette des angrenzenden Schwimmbades auszuweichen oder es muss ein Raum gefunden werden, um eine neue rollstuhlgerechte Toilette zu erstellen.

Die Toilette in der Turnhalle ist ebenfalls zu klein und könnte nur durch Aufgabe eines Geräteraumes erweitert werden. Der Verzicht auf einen Geräteraum würde allerdings die ohnehin erschöpften Lagerkapazitäten weiter schmählern.

Insgesamt ist festzustellen, dass für die weiteren Umbau- oder Erweiterungsmaßnahmen des Hössensportzentrums keine kostenintensiven Maßnahmen erforderlich sind, um das Hössensportzentrum barrierefrei zu gestalten.

Dieser Beschlussvorlage ist ein Erfolgsplan beigefügt. Hier wird die bestehende Kostenstelle Gästehäuser dargestellt und um die potentielle Entwicklung mit dem zu erstellenden Gästehaus 3 ergänzt.

Die angenommene Auslastung des zu erstellenden Gästehauses 3 orientiert sich an der Auslastung der Gästehäuser 1 und 2 aus dem Jahr 2017 und beträgt 7.933 ÜN. 

Diese Annahme wird durch folgende Sachverhalte begründet:

-          Die Auslastung der Gästehäuser 1 und 2 ist stabil.

-          Regelmäßig bestehen Anfragen, die mangels Kapazität nicht zu erfüllen sind.

-          Zielgruppenerweiterung durch 1. die höhere Qualität, 2. die bessere Rollstuhleignung und 3. für noch größere Gruppen geeignet

-          Für ein breiter werdendes Spektrum der Bevölkerung wird Sport und gesunde Ernährung ein immer wichtigeres Thema.

Bei einer Auslastung mit 7.933 ÜN im Jahr würde das Gästehaus 3 voraussichtlich einen Gewinn von € 69.524 erwirtschaften, die Gesamtkostenstelle Gästehäuser einen Gewinn von € 193.654.

Am 14.03.2017 wurde im Hössenausschuss für die Erstellung eines neuen Gästehauses der Standort 4a (anschließend an Gästehaus 2, im Bogen in Richtung Max-Eyth-Straße) beschlossen. In der Sitzung des Hössenausschusses am 27.02.2018 wurden drei mögliche Ausstattungsvarianten für das neue Gästehaus vorgestellt. Variante 1, mit einer Investitionssumme von € 2.600.000, sah keine rollstuhlgerechten Zimmer vor. Variante 2, mit einer Investitionssumme von € 3.200.000, sah 8 rollstuhlgerechte von 16 Zimmern vor. Variante 3, mit einer Investitionssumme von € 3.650.000, sah 16 rollstuhlgerechte von 16 Zimmern vor.

Rollstuhlgerechte Zimmer sind größer und dementsprechend teurer als gewöhnliche Zimmer. Dementsprechend schwieriger wird es, bei einem höheren Anteil an rollstuhlgerechten Zimmern die Investitionssumme zu erwirtschaften. Der Bedarf an 12 rollstuhlgerechten Zimmern ist derzeit noch nicht aufgetreten, wenngleich die Integration von körperlich und geistig eingeschränkten Personen immer weiter zunimmt.

Der Bau eines Gästehauses ohne rollstuhlgerechte Zimmer hätte folgende Konsequenzen: 

-         Nach heutigem Standard sind die im vorhandenen Bestand als rollstuhlgerecht bezeichneten Zimmer nicht rollstuhlgerecht und werden demzufolge zukünftig nur mit Einschränkungen als rollstuhlgerecht zu vermieten sein.

-          Für Rollstuhlfahrer steht nur die günstige weniger komfortable Unterkunft zur Verfügung.

-     Bei dauerhafter Nichterreichbarkeit der geplanten Auslastung der Gästehäuser und der dementsprechenden negativen wirtschaftlichen Entwicklung soll laut Planung ein ersatzloser Abriss von Gästehaus 2 erfolgen. Dann würden die Gästehäuser des Hössensportzentrums überhaupt nicht mehr über rollstuhlgerechte Zimmer verfügen.

Bislang sind € 2,3 Mio. für den Bau des Gästehauses 3 eingeplant. Der Mehrbedarf ist im Jahr 2019 einzuplanen.

Der vorstehende Inhalt der Beschussvorlage ist Bestandteil der Beschlussvorlage 18/388-01 gewesen, über die im Hössenausschuss vom 14.08.2018 beraten wurde.

In der Anlage werden die Anträge der SPD-, Bündnis `90/Die Grünen-  und der UWG-Fraktion beigefügt, die den Beschlussvorschlag der Verwaltung widerspiegeln. Die Gruppe CDU/FDP/Rowold hat keinen schriftlichen Antrag gestellt.

Des Weiteren werden in der Anlage die in der Sitzung vom 14.08.2018 vorgestellten Berechnungen über die Wirtschaftlichkeit der Gästehäuser und der Küche beigefügt.

In den letzten Beratungen wurde von Seiten der Betriebsleitung darauf hingewiesen, dass das Gästehaus 2 noch maximal 10 Jahre nutzbar sei. Auf Grund dessen wird nachstehend perspektivisch auf den Zeitraum und Sachverhalt eingegangen, wenn das Gästehaus 2 abgerissen und nicht durch einen Neubau ersetzt wird.

Nach Rücksprache mit dem Kreisbauamt müssen zwischen 6-10 % der Betten im Hössensportzentrum auch von Menschen mit Behinderungen genutzt werden können. Das Gästehaus 1 verfügt über 86 und das künftige Gästehaus 3 über 64 Betten. In Summe verfügt das Hössensportzentrum somit über 150 Betten. Unter Zugrundelegung des prozentualen Anteils von 6-10 % der verfügbaren Betten müssen zwischen 9-15 behindertengerechte Betten vorgehalten werden.

Das Gästehaus 1 verfügt bereits über 2 barrierefreie Zimmer mit jeweils 2 Betten, so dass nach dem heutigen Standard 4 Betten zumindest unter der Einstufung „barrierefrei“ angeboten werden.

Das Gästehaus 3 wird bei der mittleren Investitionsvariante von 3,2 Mio. € über 8 rollstuhlgerechte Zimmer und damit 16 Betten verfügen. Bei dieser Variante würden die Vorgaben von Seiten des Kreisbauamtes erfüllt sein.

Bei der kleinen Investitionsvariante von  2,6 Mio. € werden keine rollstuhlgerechten Zimmer, sondern lediglich barrierefreie Zimmer, gebaut. Bei dieser Variante wird das Hössensportzentrum unter der Voraussetzung, dass das Gästehaus 2 abgerissen  und kein Ersatz- bzw. Neubau gebaut wird, nicht über ausreichend behindertengerechte Zimmer verfügen.

Entsprechende Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:

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