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Auszug - Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Ortsfeuerwehr Hollwege  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr, Sicherheit und Ordnung
TOP: Ö 6
Gremium: Feuerwehrausschuss Beschlussart: abgelehnt
Datum: Mo, 08.05.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:47 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Am Markt 2, 26655 Westerstede
17/0161 Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Ortsfeuerwehr Hollwege
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Leitung Dezernat I Bearbeiter/-in: Hinrichs, Hilke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Ausschussvorsitzender Neumann verweist auf die Beschlussvorlage Nr. 17/0161.

Frau Hinrichs weist auf den Beschluss des Feuerwehrausschusses vom 11.04.2016 hin. Mittlerweile sei ein Grundstück erworben und ein Planungsbüro mit der Entwurfsplanung beauftragt worden. In den Planungen seien, wie am 11.04.2016 beschlossen, die dörflichen und feuerwehrtechnischen Belange berücksichtigt worden.

Herr Harms erläutert die Planungen. Das Gebäude sei 16 Meter von der Straße entfernt, damit die Fahrzeuge vor der Halle stehen könnten. Ein möglicher zukünftiger Radweg sei aufgrund dessen ebenfalls möglich. Das Gebäude sei rechtwinkelig zur Straße ausgerichtet worden, wodurch es jedoch schräg auf dem Grundstück angeordnet werden müsse. Da die meisten Kameraden aus südlicher Richtung kommen, sei das Gebäude nördlich geplant, damit ein fast kreuzungsfreier Bereich geschaffen werde. Insgesamt seien 18 Stellplätze geplant. Zwei Probleme galt es zu bewältigen. Zum einen sei ein den Bedürfnissen einer Ortsfeuerwehr mit der Spezialaufgabe Logistik entsprechendes und ins Dorfbild passendes Gebäude gefordert gewesen. Weiter müsse das Gebäude aufgrund der Ausfahrt rechtwinklig zur Straße angeordnet werden, was auf dem vorhandenen Grundstück nicht einfach darstellbar gewesen sei.

Auf Nachfrage des Ratsherrn Urban erklärt Herr Harms, dass es auf das mittig geplante Flachdach 10 - 20 Jahre Garantie gebe. Bisher habe er jedoch noch keine Probleme mit Flachdächern gehabt.

Ratsherr Harms weist auf die sehr hohen Kosten hin. Fraglich sei, warum das Gebäude abgewinkelt werden müsse, ob die Kostenschätzung belastbar sei und ob nicht ein Feuerwehrhaus mit Systemhalle und einem Verwaltungstrakt ausreiche.

Herr Harms antwortet, dass das Gebäude abgewinkelt worden sei, damit eine rechtswinklige Ausfahrt zur Straße geschaffen werden könne. Sollte das Gebäude gerade verlängert werden, verliere man die Möglichkeit der Schaffung von Stellplätzen. Die Ausschreibungsunterlagen seien erstellt und hiermit die Kostenschätzung ermittelt worden. Diese sei daher belastbar, beinhalte jedoch auch die Erstellung der Außenanlagen. Ein reiner Funktionsbau sei hier aufgrund der Lage direkt am Dorfeingang nicht gut vorstellbar und aufgrund der Entscheidung des Feuerwehrausschusses vom 11.04.2016 auch nicht Planungsauftrag. Zudem sei diese Variante nicht viel günstiger, da der Innenausbau und die verbaute Technik das meiste Geld ausmache. Es seien lediglich geringe Einsparungen in der Außenfassade denkbar.

Bürgermeister Groß erklärt, dass durch die FUK hohe Standards festgesetzt würden, die bei einem Neubau einzuhalten seien. Bei einem Umbau im alten Bestand sei dieses anders. StBM Siehlmann erklärt, dass die Umkleideräume bereits auf ein Minimum reduziert worden seien, da dort keine schwarz-weiß-Trennung erfolgen müsse. Diese werde durch die Bereitstellung von Trainingsanzügen auf den Fahrzeugen sichergestellt.

Auf Nachfrage des Ratsherrn Ahrenholtz, ob die Trennung von Damen und Herren sein müsse, erklärt Frau Hinrichs, dass dies nach der FUK vorgeschrieben sei. Wie es im Anschluss seitens der Feuerwehr gelebt werde, müsse sich zeigen.

Ratsherr Oeltjen verweist auf den funktionalen Baustil in Torsholt. Hier sei auch sehr lange über die Art der Ausführung debattiert worden. In Garnholt habe die Stadt mit der Dorferneuerung einen Kompromiss gefunden. Der jetzt vorgeschlagene Entwurf passe sehr gut ins Dorfbild von Hollwege. Leider sei dieser auch sehr teuer.

Herr Harms weist auf die in der Umgebung in Neuenburg und Augustfehn gebauten, bzw. im Bau befindlichen Gebäude in Funktionalbauweise hin. In Relation zu den dortigen Kosten liege die Kostenschätzung für den Bau in Hollwege ca. in demselben Rahmen.

Ratsherr Harms bemängelt, dass die Kosten für einen Funktionsbau nicht untersucht worden seien. Es sei notwendig, dass die Verwaltung der Politik einen Alternativvorschlag vorlege. Seiner Meinung nach werde es günstiger. Er weist auf die Abschreibungen hin, die ein solcher Bau verursacht. Sodann stellt Ratsherr Harms den Antrag, eine Alternativplanung in Funktionsbau zu erstellen. Er weist darauf hin, dass es ihm um die Bauweise und nicht um die mit der Feuerwehr bereits abgesprochene benötigte Grundfläche gehe.

Frau Hinrichs antwortet, dass die Verwaltung, wenn gewünscht, eine Alternative prüfen werde. Die Mehrkosten für die zusätzlichen Planungskosten müssten dann jedoch bereitgestellt werden. Aus den Informationen über die Baukosten in Neuenburg und Vreschen-Bokel werde aber deutlich, dass die Höhe der Baukosten letztlich nur über die Gebäudegröße, also den zur Verfügung gestellten Platz zu regeln sei, aber nicht über die Bauweise.

Es wird einstimmig beschlossen, den Ortsbrandmeister Jürgen Specht zur Planung anzuhören.

Ortsbrandmeister Specht erklärt, dass die Grundidee der Feuerwehr anfänglich etwas anders gewesen sei. Die für eine Ortsfeuerwehr doch große Lagerfläche sei nicht für die Ortsfeuerwehr, sondern für die Arbeiten mit dem Gerätewagen Logistik (GW-L) bestimmt. Der GW-L sei ein Fahrzeug für alle Feuerwehren und komme vor allem bei größeren Schadenslagen zum Einsatz. Die Kameraden der Ortsfeuerwehr Hollwege hätten sich bereit erklärt, diese Spezialaufgabe in der Stadtfeuerwehr Westerstede zu übernehmen und dafür ein Fahrzeug in ehrenamtlicher Arbeit herzurichten. Dieses Fahrzeug mit den darauf zu verlastenden Rollcontainern inkl. des aufblasbaren Zeltes für den Ersteinsatz zögen diesen Raumbedarf nach sich. Bei einem Funktionsbau müsse die Lagerfläche ggfls. durch einen dritten Stellplatz geschaffen werden.

Ratsherr Kuhlmann erklärt, dass als Bauzeitraum das nächste Jahr anvisiert worden sei. Die Ausschreibungen sollten im günstigeren Winterzeitraum durchgeführt werden. Durch eine weitere Planung werde die Zeitplanung gefährdet

Ratsherr Harms erklärt, dass er hier lediglich eine Verzögerung von ca. ¼ Jahr sehe und die Ausschreibung im Winter durchgeführt werden könnten. Er sehe den Bedarf, es gehe ihm jedoch um die Ausführungsart. Auf Nachfrage erklärt er, dass sich sein Antrag nicht auf die einzuplanende Verpflichtungsermächtigung beziehe.

Ausschussvorsitzender Neumann lässt sodann über den Antrag des Ratsherrn Harms abstimmen.

 


Beschluss an den Verwaltungsausschuss:
Für den Bau des Feuerwehrgerätehauses wird eine Alternativplanung erstellt. Die Planungskosten sind bereitzustellen.

 

Beschluss

Dem Haushaltsausschuss wird empfohlen, die für diese Planung benötigten Haushaltsmittel im Jahr 2018 bereitzustellen und entsprechende Verpflichtungsermächtigung im 1. Nachtrag 2017 einzuplanen.

 

 


Abstimmungsergebnis:

5 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen