Bürgerinformationssystem
Herr Dr. Detlef Scheitz aus Ocholt meldet sich zu Wort und weist auf den kritischen Zustand der Natur im Ammerland hin. Das Bad Zwischenahner Meer sei von Blaualgenbefall betroffen, Fischsterben bei Apen, der Möhlenbült sei fast ausgetrocknet gewesen und den Mooren gehe es ebenfalls nicht gut. Die Biodiversität sei ebenfalls in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Er betont, dass sich dies nachweislich negativ auf die Gesundheit der Menschen und der Umwelt auswirke. Herr Dr. Scheitz weist auf den letzten Bebauungsplan für den Bereich Max-Eyth-Straße/Kleine Norderbäke hin und stellt die Frage, warum in Westerstede stetig weiter Flächen versiegelt werden. Bürgermeister Rösner erläutert, dass es verschiedene Interessengruppen gebe, dies seien zum einen wohnraumsuchende Menschen, Interessenten für Gewerbegebiete und Naturschützer. Er führt weiter aus, dass es das Ansinnen der Stadt sei, möglichst wenig neue Flächen zu versiegeln und bereits versiegelte Flächen zu nutzen. Das Problem der Wohnraumbeschaffung könne nicht ausschließlich im Bestand gelöst werden. Bürgermeister Rösner berichtet weiter, dass die Stadt die Aufgabe habe, alle Belange zu berücksichtigen sowie innerhalb der genannten Interessengruppen bzw. der Gesellschaft ein Gleichgewicht zu schaffen und führt weiter aus, dass der Klima-, Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss gegründet worden sei, um möglichst viel für die Umwelt zu tun. Man müsse aber auch das Wachstum einer Stadt und den damit steigenden Wohnraumbedarf berücksichtigen und zwischen Innenverdichtung und der Erweiterung in den Außenbereich abwägen. Frau Bettina Hüniken meldet sich für den Klimamarkt Ammerland und bedankt sich bei der Verwaltung und besonders bei Herrn Schacht für die Beantwortung der Stellungnahme. Weiter führt sie aus, dass der Klimamarkt Ammerland befürworte, dass die Stadt Westerstede in der Beschlussvorlage das Ziel empfehle, bis 2040 treibhausgasneutral zu werden. Zusätzlich sind Zwischenziele benannt worden, die jeweils unter dem berechneten Trendszenario liegen sollen. Die Rednerin stellt heraus, dass dies sehr begrüßt werde, da die Klimaziele nicht der nächsten Generation überlassen werden können, sondern bereits jetzt damit anzufangen sei. Um die Treibhausgasneutralität bis 2040 zu erreichen, sei eine Reduktion von ca. 100.000 t Restemission erforderlich. Frau Hüniken stellt die Frage an die Stadtverwaltung, welche Maßnahmen geplant seien, um dieses Ziel zu erreichen, dies auch im Hinblick auf die Wälder und Moore. Herr Schacht berichtet hierzu, dass im nächsten Jahr einige Maßnahmen auf der Agenda stehen. Die erste Maßnahme sei die kommunale Wärmeplanung, mit dem Ziel, bis 2040 die Wärmeversorgung möglichst treibhausgasneutral zu gestalten. Die zweite Maßnahme sei, Sanierungsfahrpläne der städtischen Liegenschaften zu erstellen, um mögliche Energieeinsparpotenziale zu identifizieren und durch deren Hebung Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die dritte Maßnahme seien Informations-, Beratungs- oder Beteiligungskampagnen, um auch die Bürger anzusprechen. Herr Schacht führt zum Thema Moor- und Landwirtschaft weiter aus, dass versucht werde, die Restemission zu kompensieren. Jedoch verfüge die Stadt in diesen Bereichen über einen beschränkten Einfluss. Im Bereich Moorschutz sei die Einrichtung einer Koordinierungsstelle beim Landkreis möglich, mit der die Klimaschutzmanager der Gemeinden gemeinsam den Moorschutz angehen können und durch das digitale Moorkataster sei man auf einem guten Weg, den Moorschutz aktiv und auch gemeindeübergreifend voranzutreiben. Die exakte Bezeichnung der Umsetzung der notwendigen Emissionsreduktion lasse sich schwer bestimmen bzw. festlegen. Herr Leffers berichtet ergänzend zu den konkreten Maßnahmen für 2025, es werde mit Aufforstungsmaßnahmen von rd. einem Hektar ein bestehendes Waldgebiet arrondiert. Frau Franziska Huber führt an, dass zur Sanierung des Zwischenahner Meeres Pläne bekannt seien, nachdem die sehr stark belastete Otterbäke in Elmendorf in die nicht belastete Ollenbäke geleitet werden solle, die Ocholt und das Aper Tief tangiere. Sie berichtet weiter, dass durch die zusätzlichen Wassermassen der Otterbäke die Gefahr von Hochwasser und Überschwemmungen im Bereich Godensholter Straße und Friedhof bestehen könne und erkundigt sich diesbezüglich nach der Stellungnahme der Verwaltung. Bürgermeister Rösner erläutert, dass ihm diese Pläne bekannt seien, dieses Projekt jedoch noch sehr eingehend auf genannte Negativauswirkungen für Westerstede geprüft werde. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||