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Auszug - Digitales Moorkataster für die Gemeinden Edewecht, Bad Zwischenahn, Rastede und die Stadt Westerstede im Rahmen von LEADER  

 
 
Sitzung des Klima-, Umwelt- und Landwirtschaftsausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Klima-, Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 20.03.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 20:13 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Am Markt 2, 26655 Westerstede
23/1436 Digitales Moorkataster für die Gemeinden Edewecht, Bad Zwischenahn, Rastede und die Stadt Westerstede im Rahmen von LEADER
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Amt für Immobilien, Wirtschaftsförderung und Marketing Bearbeiter/-in: Eckholt, Paul
 
Wortprotokoll

Frau Hinrichs erklärt, dass sich das Digitale Moorkataster zu einem gemeinschaftlichen LEADER-Projekt zusammen mit den Gemeinden Edewecht, Bad Zwischenahn und Rastede entwickelt habe und ursprünglich sogar im Regionalen Entwicklungskonzept (REK) als Startprojekt für die Förderperiode von 2023-27 vorgesehen war. Die Kosten für das Projekt in Höhe von ca. 100.000 € werde zu 80 % mit LEADER-Mitteln gefördert, der Eigenanteil der Gemeinden werde aus dem Zusammerland-Topf umgelegt. 

Die Initiative für dieses Projekt ging von den Klimaschutzmanagements der Gemeinden Edewecht und Bad Zwischenahn aus, die Federführung läge bei der Gemeinde Edewecht. Die Stadt Westerstede habe sich diesem Kooperationsprojekt in der LAG-Sitzung am 24.11.2022 angeschlossen.

Weiter führt Frau Hinrichs aus, dass aufgrund der großflächigen Ausprägungen im Ammerland Moore und kohlenstoffreiche Böden eine besondere Bedeutung als natürliche CO2-Speicher und in Hinblick auf mögliche Wiedervernässungsflächen haben.  Der ursprüngliche Projektansatz war klimaschutzstrategisch geprägt und ausgerichtet. Durch die aktive Unterstützung des Landkreises Ammerland, Amt für Umwelt und Klimaschutz, sei das Projekt inzwischen breiter und interdisziplinär aufgestellt. Der Landkreis Ammerland unterstützte das Projekt partnerschaftlich und sehe fachplanerische Schnittpunkte mit der Unteren Naturschutz- und Raumplanungsbehörde gegeben, die auch im Rahmen der angebotenen engen Zusammenarbeit eine angemessene Qualität und Nutzbarkeit der Ergebnisse erreichen und sicherstellen möchte.

Bei dem Projekt handele es sich um eine Suchraum- und Potentialstudie zur Identifikation von geeigneten Wiedervernässungsflächen. Mit dem Projekt seien keine unmittelbaren Auswirkungen und Maßnahmen verbunden. Die Grundlagendaten und Ergebnisse sollen in eine digitale, interaktiv nutzbare Karte, zusammengetragen werden, die dann perspektivisch sowohl für klimaschutzkonzeptionelle Überlegungen als auch für nachfolgende Naturschutz- und Fachplanungen eine entsprechende Anwendung und Verwendung finden könne.

Ratsfrau Finke spricht sich für das digitale Moorkataster aus und stellt die Frage, ob die zusammengetragenen Daten online einsehbar sein werden. Frau Hinrichs erläutert, dass das noch zu beauftragende Planungsbüro alle Daten online zur Verfügung stellen werde

Ratsfrau Kundt-Bergmann spricht sich ebenfalls für das digitale Moorkataster aus und befürwortet die Onlinestellung der Daten für die Öffentlichkeit. Sie führt aus, das in Bad Zwischenahn jährlich ca. 70.000 Tonnen und in Edewecht jährlich ca. 130.000 Tonnen C0² durch bewirtschaftete oder trockengelegte Flächen auf Moorböden oder kohlenstoffreichen Böden freigesetzt werden. Zu diesen Werten hinzu kämen noch die Treibhausemissionen, das seien 280.000 Tonnen in Bad Zwischenahn und 301.000 Tonnen in Edewecht pro Jahr dazu. Sie gibt zu bedenken, dass für Rastede und Westerstede die Zahlen noch nicht vorlägen aber in ähnlicher Höhe anzunehmen seien.

 

Ratsherr Hots bekundet ebenfalls seinen Zuspruch zum digitalen Moorkataster. Er begründet dies durch die dadurch entstehende Transparenz der vorhandenen Wiedervernässungsflächen.  Er gibt zu bedenken, dass viele ehemalige Moorflächen und heutige Grünlandflächen von den Landwirten über Generationen urbar gemacht wurden. Insoweit seien Verfügungen über die Flächen sorgsam vorzunehmen. Abschließend stellt er die Frage, ob zu der 100 % Förderung durch Leader und Zusammerland noch Folgekosten hinzukommen.

 

Herr Eckholt verneint dies und führt aus, dass es sich um eine reine abschließende Fachplanung handele zur Identifikation von Standorten und Flächen.