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Der Ausschussvorsitzende verweist auf die Vorlage Nr. 23/1518-01, begrüßt Frau Kohl vom Büro Thalen Consult, Neuenburg, und bittet um weitere Ausführungen. Frau Kohl stellt anhand einer PowerPoint-Präsentation das geplante Mint-Gebäude vor. Sie führt aus, dass bereits im Voraus der Bedarf über die Räumlichkeiten der Schule ausführlich im Schulausschuss sowie innerhalb von Workshops besprochen worden sei. Die Sanierung der Oberschule fände in drei Bauabschnitten statt. Bei der vorgestellten Planung handle es sich um den ersten Abschnitt der Sanierung. Das bereits bestehende Gebäude solle mit dem neuen Mint-Gebäude verbunden werden; das Verbindungsgebäude solle in zweigeschossiger und das neue Mint-Gebäude in dreigeschossiger Bauweise errichtet werden. Das Verbindungsgebäude ersetze den überdachten Verbindungsweg von Gebäude A zu Gebäude M, um die Umbaumaßnahmen am Gebäude A so gering wie möglich zu halten. Bei der Planung sei auf Wunsch der Schule darauf geachtet worden, dass das neue Mint-Gebäude auch mit einem Fahrzeug zu erreichen sei. Im Anschluss an das Verbindungsgebäude solle zudem eine Bibliothek errichtet werden, damit während der gesamten Bauphase sichergestellt sei, dass diese zur Verfügung stehe. Im Erdgeschoss des Gebäudes würde ein Multifunktionsraum entstehen, in welchem beispielsweise eine Pausenhalle oder auch das Lehrerzimmer entstehen könne. Außerdem sei beachtet worden, dass jeder Raum, der im ersten Bauabschnitt realisiert werden würde, die Qualität der Unterrichtsräume während der Bauzeit erheblich verbessere, da auf den Einsatz von Containern als Unterrichtsräume verzichtet werden solle. Die Rotunde (eine Rotunde ist ein Baukörper mit einem kreisförmigen Grundriss) solle sehr transparent und offen gestaltet werden. Das bestehende Gebäude M solle durch das neue Mint-Gebäude verlängert werden. Ein Ziel der Planung sei die Sicherstellung der Barrierefreiheit, welches unter anderem durch einen Aufzug im neuen Mint-Gebäude realisiert werden solle. Die Gebäudetechnik sowie Lagerräume der Schule sollen künftig statt in einem Keller in dem Dachgeschoss des neuen Gebäudes eingerichtet werden. Innerhalb des Gebäudes solle zu großen Teilen Industrieparkett verlegt werden und nur in den Bereichen, in denen mit Chemikalien gearbeitet werde, sollen Fliesen verlegt werden. Die Dachfläche des neuen Gebäudes solle ca. zu 50% mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Die Kubatur, welche sich an das bestehende Gebäude anlehne, solle sich optisch, durch Fertigteilen aus Beton von dem Rest abheben. Die Verblendung des restlichen Gebäudes solle sich farblich an den Bestand anlehnen, sodass sich trotz der in verschiedenen Epochen entstandenen Gebäude ein stimmiges Gesamtkonzept ergebe. Es sei bereits diskutiert worden, ob die Rotunde, wie auch die Außenwand des Mint- Gebäudes einen Vorsprung in der Fassade haben solle, um dieses wieder aufzugreifen. Nun habe sie einen Einschub der Fassade nach innen dargestellt, dadurch könnten auch größere Öffnungen der Rotunde realisiert werden. Durch diesen Einschub gingen jedoch ca. 7,5 qm an Fläche pro Etage verloren. Ausschussvorsitzender Schneider bedankt sich für die Ausführungen und bittet um Wortbeiträge durch die Mitglieder. Auf Nachfrage der Ratsherren Töpfel, Piepers und Cording führt Frau Kohl aus, dass in der Theorie noch mehr Dachfläche mit Photovoltaik Anlagen ausgestattet werden könne, dabei müsse jedoch auch beachtet werden, dass der Hausanschluss diese Leistung ggf. nicht aufnehmen könne. Bei dem Außenmaterial handle es sich um Fertigteilen aus Beton als Fassade, welche einfach montiert werden könnten. Der Baukörper solle in jedem Fall von dem Rest des Gebäudes abgesetzt werden, um die Optik aufzulockern. Im Bereich der Fenster gäbe es die Möglichkeit der Verschattung sowie Sonnenschutzglas, welches hier verbaut werden könne. Weiterhin sei in dem gesamten Gebäude eine Be- und Entlüftungsanlage integriert. Der Baukörper, welcher an das Bestandgebäude anschließt, solle optisch von dem restlichen Gebäude abgehoben werden. Die Deckenstrahlplatten könnten die Räume etwas herunterkühlen, sie sind jedoch nicht mit einer Klimaanlage gleichzusetzen. Ratsfrau Eilers beschreibt ihren Eindruck, dass der Verbindungstrakt zwischen den Gebäuden optisch zu stark dominiere und den Campus trenne. Außerdem sei die Wegeführung nun nicht mehr klar zu erkennen. Im Dachgeschoss stünden ca. 400 qm Nutzfläche zur Verfügung, welche nicht nur als Lager, beispielsweise für die Bibliothek genutzt werden könnten. Auch weitere lichtdurchflutete Lehrräume seien hier denkbar. Außerdem solle das natürliche Licht, auch wegen der Gebäudetiefe, weiter in den Vordergrund rücken. Weiterhin könnten sowohl die Fassade als auch die Dächer begrünt werden. Die Gebäudetypologie solle nicht nur farblich vom restlichen Gebäude abgegrenzt werden. Eine weitere Anregung sei, dass der Verbindungstrakt ggf. nur im Obergeschoss geschlossen sein könne. Dies könne ggfs. in einem zusätzlichen Bauausschuss im Dezember näher besprochen werden. Ratsherr Kroon merkt an, dass es bereits einen intensiven Austausch mit den Fraktionen, der Verwaltung und auch der Schule gegeben habe. Es sei sehr viel über das Thema diskutiert worden und die Barrierefreiheit sei ein wichtiger Bestandteil der Planung. Die vorliegende Lösung sei mit allen Beteiligten erarbeitet worden. Über das Grundkonzept solle nun nicht weiter diskutiert werden, da bereits im Schulausschuss darüber einstimmig abgestimmt worden sei. Lediglich die Fassadengestaltung oder auch die Rotunde sei als Thema aus dem Schulausschuss zur weiteren Beratung in den Bauausschuss gegeben worden. Es solle nun im Nachgang nicht gegen den bestehenden Beschluss des Schulausschusses gestimmt werden. Wenn das Vorhaben im nächsten Jahr durchgeführt werden solle, müsse dies zeitnah beschlossen werden. Frau Kohl merkt an, dass es eine Möglichkeit wäre, Teile der Beton-Fassade zu begrünen, da somit der Teil des Gebäudes optisch von dem Rest abgehoben wäre. Dabei müsse beachtet werden, dass diese sowohl in der Errichtung als auch in der Unterhaltung kostspielig sei. Auf Anmerkung von Ratsherr Cording bezüglich „dunkler Ecken“ erklärt Frau Kohl, dass bei einem solch gestaltetem Gebäude immer die Gefahr bestünde, dass sich „dunkle Ecken“ bilden, in denen die soziale Kontrolle nicht zu 100% möglich sei. In den Gesprächen habe es die Anregung gegeben, den Innenhof beispielsweise mithilfe eines Zaunes zu umschließen, sodass dieser nicht jederzeit für die Allgemeinheit zugänglich sei. Durch die Errichtung des Verbindungstraktes würde der Innenhof mit dem Baukörper umschlossen werden, sodass keine Einzäunung mehr nötig sei. Frau Hinrichs ergänzt, dass auch von der Lehrerschaft Rückzugsorte für die Schüler erwünscht seien. Es solle nun im Bauausschuss nur noch über die Gestaltung gesprochen werden. Alle weiteren angesprochenen Aspekte seien in den bisherigen Sitzungen sowie Workshops besprochen und bereits eine Lösung gefunden worden, mit der alle Beteiligten einverstanden gewesen seien. Ratsherr Hots äußert, dass dieser Entwurf erstmalig im Bauausschuss vorgestellt werde und er sich wünsche, dass eine offene Diskussion über die Planung gestattet sei. Bürgermeister Rösner merkt an, dass diese Themen bereits zuständigkeitshalber im Schulausschuss besprochen wurden. Innerhalb des Bauausschusses solle unter anderem über die Fassadengestaltung sowie die zu verwendenden Materialien, nicht aber über das Grundkonzept, diskutiert werden. Ratsherr Hooymann ist der Meinung, dass das Konzept stimmig sei und gibt den Vorschlag, dass bei der Fassadengestaltung auch Holz verwendet werden solle, da dies auch bei alten Gebäuden im Stadtgebiet zu erkennen sei. Der Ausschussvorsitzende gibt für einen Redebeitrag seinen Vorsitz an Ratsherrn Hots ab. Ratsherr Schneider unterstützt den Eindruck von Ratsfrau Eilers und merkt an, dass die vorgelegte Planung nicht im Workshop sondern erstmalig im Schulausschuss am 09.10.2023 gezeigt worden sei, sodass es bisher wenig Zeit für die Diskussion der finalen Planung gegeben habe. Bei einem solchen Projekt, welches viel Geld koste, sollte die Planungszeit länger sein. Wenn die fachliche Expertise des Bauausschusses gefragt sei, müsse auch über die Themen Fassadengestaltung, Raumplanung und Energie gesprochen werden. Photovoltaikanlagen seien angesprochen worden, diese würden sich jedoch nicht in den Unterlagen wiederfinden. Der Klimamanager der Stadt Westerstede habe sich bisher nicht mit dem Gebäude auseinandergesetzt, wobei das Ziel eine nachhaltige Gebäudenutzung sein solle. Das bedeute, dass ein nicht notwendig umbauter Raum vermieden werden solle um Kosten und Energie zu sparen. Dazu könne auch die Fassaden- und Dachbegrünung ein Mittel sein. Dies sei im Schulausschuss nicht besprochen worden. Frau Kohl führt aus, dass die Nachhaltigkeit in die Planung eingeflossen sei. Das Gebäude solle klimafreundlich / klimaneutral gestaltet werden. Es sollen nachhaltige Produkte, wie beispielsweise Massivholzwände, beim Bau verwendet werden.
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