Bürgerinformationssystem
Beschlussvorschlag:Die Einführung der Ehrenamtskarte wird abgelehnt. Der Bedarf für die Einführung eines Ehrenamtspreise/Bürgerpreises über die von der Stadt bereits verliehenen Preise (Kultur- und Heimatpreis, Urkunden für diverses ehrenamtliches Engagement) wird nicht gesehen.
Sachverhalt:Mit Schreiben vom 13.11.2016 hat die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Westerstede einen Antrag auf Würdigung des Ehrenamtes von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Westerstede gestellt. Insbesondere wird die Einführung einer Ehrenamtskarte und eines Ehrenamts- bzw. Bürgerpreises beantragt.
Die Würdigung des Ehrenamtes hat in Westerstede eine lange Tradition. Der Umfang aller Aktivitäten der Stadt in diesem Bereich wurde in dem anliegenden Vermerk der Verwaltung vom 11. April 2017 dargestellt. Das hat auch in der Vergangenheit Personal und Finanzen gebunden. Im Zuge der Prioritätensetzung dieser Ressourcen wurde der Schwerpunkt darauf gelegt, die Rahmenbedingungen zur Ausübung des Ehrenamtes zu schaffen, wie das Bereitstellen von Räumen (Apothekervilla, Jaspershof, Dorfgemeinschaftshäuser, Feuerwehrhäuser mit entsprechender Ausstattung) oder ähnliche Unterstützungsleistungen, auch persönlicher Art. Unsere Erfahrungen decken sich mit den Ergebnissen der in dem Vermerk zitierten Studie zur Würdigung und Wertschätzung des Ehrenamtes, wonach die Mehrheit der Ehrenamtlichen die größte Wertschätzung darin sieht, wenn das Hauptamt und das Ehrenamt die gleichen Ziele verfolgen und das Ehrenamt bei der Zielerreichung durch Material, Räume oder durch Zuschüsse unterstützt wird. Entsprechend wurden bislang die Prioritäten gesetzt.
Auf Seite 4 des Vermerks sind unter der Überschrift „Hinweise zur Ehrenamtskarte“ die Voraussetzungen für die Einführung einer Ehrenamtskarte zusammengestellt worden. Vor dem Hintergrund des dort ebenfalls geschilderten Aufwandes ist zu betrachten, dass bei Anwendung der zentral vorgeschriebenen Kriterien für eine Ehrenamtskarte einige Ehrenamtliche nicht zum Zuge kommen, weil sie die dafür notwendigen Stunden nicht nachweisen können und besondere Belastungen nicht berücksichtigt werden. Auch die Würdigung einer Teamleistung ist darüber nicht möglich. Das wird u. U. bei einigen Ehrenamtlichen zu einer Frustration oder Demotivation führen, die natürlich nicht gewünscht sind. Letztendlich kommt die Verwaltung deshalb zu dem Entschluss, dass von der Einführung der Ehrenamtskarte abgesehen werden sollte.
Ab Seite 5 des Vermerks sind unter der Überschrift „Hinweise zum Ehrenamtspreis/ Bürgerpreis“ die bereits bestehenden überörtlichen und örtlichen Preise erläutert. Neben dem Deutschen Bürgerpreis, dem Niedersachsenpreis „unbezahlbar und freiwillig“ und dem durch den Nds. Ministerpräsidenten veranstalteten „Tag des Ehrenamtes“ auf überörtlicher Ebene gibt es auch bei der Stadt schon mehrere Preise in diesem Segment. Neben der Vergabe des Kultur- und Heimatpreises erfolgt eine jährliche Sportlerehrung. Bezirksvorsteher und Vorsitzende von OBV erhalten für eine bestimmte Amtszeit Urkunden und kleine Aufmerksamkeiten. Des Weiteren werden Feuerwehrleute, Familienpaten, Sozialpaten und Integrationslotsen durch vom Bürgermeister überreichte Urkunden geehrt. Ein weiterer Bedarf für die Auslobung eines Ehrenamtspreises/Bürgerpreises wird unter Hinweis auf die im Vermerk zusammen gefassten Erläuterungen nicht gesehen.
Finanzielle Auswirkungen:
Anlage/n:Antrag der SPD-Fraktion vom 13.11.2016 Vermerk der Verwaltung vom 11.04.2017 zu den Aktivitäten der Stadt im Bereich Ehrenamt Auszug aus einer Studie von Peter Klösener zum ehrenamtlichen Engagement
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