Bürgerinformationssystem
Beschlussvorschlag:Der Planungsauftrag für den Ersatzbau anstelle der Wagenremise zur Errichtung eines Landschaftsinformationszentrums entsprechend der anliegenden Planunterlagen wird erteilt.
Sachverhalt:Aufgrund der Grundsatzentscheidung zur Einrichtung eines Landschaftsinformationszentrums Ammerland (LIZA) auf dem Jaspershof in der letzten Kulturausschusssitzung wurde die Verwaltung beauftragt, Fördermittel der LEADER-Region „Parklandschaft Ammerland“ zur Errichtung dieses LIZAs zu beantragen. Im Verwaltungsausschuss am 24.10.2017 wurde abweichend vom Beschluss des Kulturausschusses der Planungsauftrag für den Umbau der vorhandenen Wagenremise als Alternative zum Ersatzbau erweitert. Gegenstand des Förderantrages sollte zunächst aber der Neubau sein, im Wissen darauf, dass ein entsprechender Änderungsantrag für die LEADER-Förderung zu einem späteren Zeitpunkt möglich sei.
Die Verwaltung sollte parallel dazu die Realisierbarkeit des Umbaus der Wagenremise prüfen. Deutlich wurde aber in der Beratung in den jeweiligen Ausschüssen, dass eine Mittelbegrenzung durch die Förderhöchstsumme gegeben ist. Lediglich etwaige Mehrkosten durch die Schaffung der Holzwerkstatt, die Gegenstand des Mietvertrages durch die GPS sei, könnten von der Jaspers-Hochkamp-Stiftung übernommen werden. Darüber hinaus ständen Haushaltsmittel der Stadt für die Baumaßnahme nicht zur Verfügung, so die allgemeine Meinung in den beteiligten Gremien.
Auf dieser Grundlage wurde zunächst der Förderantrag gestellt, der auf der Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe der LEADER-Region „Parklandschaft Ammerland“ am 06.12.2017 positiv beschieden wurde. Dadurch stehen für die Realisierung dieses überregionalen Projekts 400.000€ zur Verfügung. 200.000€ davon sind EU-Mittel und 200.000€ kommen aus dem Zusammerlandtopf, die kommunale Co-Finanzierung aller beteiligter Gemeinden Bad Zwischenahn, Edewecht, Rastede, Westerstede und Wiefelstede.
Parallel dazu wurde die Planung für den Ersatzbau, die sich ursprünglich vor allem bezogen auf die Dachneigung an den vorhandenen Hofgebäuden orientiert hatte, wegen der Massivität und fehlenden Unterordnung zum Haupthaus in den Sitzungen kritisiert wurde, überarbeitet (siehe Anlage). Zwischenzeitlich hat der Ausschussvorsitzende eigene Entwürfe für den Umbau entwickelt.
Eingeflossen in die neuen Pläne sind die in den Sitzungen vorgetragenen Kritikpunkte sowie der von Ratsherrn Rust vorgelegte Entwurf, dessen letzte Fassung als Anlage beigefügt ist. Ziel war es, die jetzige Bauform mit dem markanten Giebel und der grünen „Grootdöör“ nachzuempfinden und eine Unterordnung zu erreichen. Lediglich die Dachneigung wurde etwas erhöht, um die gleiche Dacheindeckung mit Ziegeln zu erhalten wie in dem gesamten Ensemble. Eternitplatten, wie sie jetzt vorzufinden sind, stehen aufgrund der Asbestbelastung nicht zur Diskussion. Eine Eindeckung mit Dachpappe oder Wellblech wurde als nicht passend angesehen. Historische Dachpfannen wie auf dem Haupthaus verlangen eine bestimmte Dachneigung.
Die Raumaufteilung ermöglicht eine Nutzung der Küche durch den Küchengarten, aber auch durch das Landschaftsinformationszentrum, z.B. bei Kursen der Landfrauen, ohne dann den gesamten Betrieb des Küchengartens einzuschränken. In dem Fall könnten dann einfach die Schiebetüren geschlossen werden. Der Seminarraum kann über eine separate Tür vom Hof aus begangen werden, was bei Veranstaltungen, wie gerade beim Weihnachtszauber zu erleben war, die Nutzungsmöglichkeiten erweitert. Die „Schaufenster“ sind so platziert, dass man schon am Eingang zum Kulturlandschaftspfad in der dahinter liegenden Fläche mit Informationen versorgt werden kann, um die Personalkosten für den Betrieb des Landschaftsinformationszentrums gering zu halten. Durch die Ecklage hat man vom Seminarraum einen Blick in den Bauerngarten, zum Thalenbusch und über die Wiesen, Baumreihen, den Küchengarten in Richtung Niederung Süderbäke. Der Küchengarten hat den Sozialraum direkt an der Terrasse mit Blick auf die eigenen Flächen und direkt neben dem Hauswirtschaftsraum. Auch die Küche ist mit Blickrichtung Küchengarten angelegt.
Abstellmöglichkeiten werden vom Küchengarten im Haus ohnehin nur für trocken zu lagernde Dinge benötigt. Für die Lagerung von Gartengeräten und Karren ist der Weg für die Küchengartenmitglieder von der bewirtschafteten Fläche zur Remise ohnehin zu lang. Hier müssen zu einem späteren Zeitpunkt ortsnah sowieso weitere Möglichkeiten geschaffen werden, vielleicht über einen 2. LEADER-Antrag oder über mit von anderen Institutionen im Rahmen der Mitgliederwerbung für den Trägerverein angebotenen Projektgeldern.
Der schon verloren geglaubte Musikraum für die Jugendbands kann im vorliegenden Raumkonzept untergebracht werden.
Die Holzwerkstatt hat die Qualität einer Arbeitsstätte für Arbeiten im Sitzen, wie sie für Beeinträchtigte benötigt wird (vergleiche die bisherigen Räume im Abraxas), d.h. es können auch hier eine Raumtemperatur wie in einem Wohnhaus gewährleistet werden. All diese Aspekte haben bei der Raumplanung eine Rolle gespielt.
Dabei ist es gelungen, ein solches Raumangebot zur ermöglichen, ohne die Grundfläche des jetzigen Gebäudes zu erhöhen. Abgesehen von dem etwas steileren Dach behält das Gebäude also die Kubatur bei. Die Fenstergestaltung orientiert sich an den vorhandenen Gebäuden. Die markante grüne Doppeltür zur Wagenremise soll in ihrer Optik erhalten bleiben.
Dieser Neubauentwurf wurde mit der unteren Denkmalbehörde abgestimmt und wird in der Sitzung vorgestellt. Die Kostenschätzung, die ebenfalls als Anlage beigefügt ist, hält den Rahmen 400.000€ plus Anteil der Jaspers-Hochkamp-Stiftung für die Holzwerkstatt ein.
Entsprechend des im Verwaltungsausschuss am 24.10.2017 ausgesprochenen Auftrags auch die Realisierbarkeit des Umbaus zu prüfen, wird die schon vor der Kulturausschusssitzung am 17.10.2017 erfolgte Begutachtung der Bausubstanz in einem Bericht zusammengefasst, der in der Sitzung vorgestellt und im Nachgang noch übersandt wird. Gegenstand dieses Berichtes ist die Bewertung der Bausubstanz der Wagenremise in Bezug auf Originalität, Stabilität, Gründung und Eignung für einen Gebäudeerhalt. Die Tatsache, dass bei einer Angleichung der Dacheindeckung an das vorhandene Ensemble unter Verzicht auf Dachpappe oder Wellblech der Dachstuhl ohnehin neu müsste, wurde genauso berücksichtigt wie Erkenntnisse zur Erhaltungswürdigkeit von Außen- oder Innenwänden und die gesetzlichen Anforderungen an den Wärmeschutz auch im Bereich der Holzwerkstatt, dem jetzigen mit Eternitwänden versehenen offenen Unterstand. Das fragliche Gebäude ist bei der Unterschutzstellung vor mehr als 10 Jahren ganz bewusst nicht in den Denkmalschutz aufgenommen worden. Diese Entscheidung wurde auch bei einer erneuten Prüfung bestätigt, sonst hätte die untere Denkmalbehörde die jetzigen Pläne nicht mitgetragen.
In die Prüfung zur Realisierbarkeit des Gebäudeerhalts sind natürlich auch Gründe der Wirtschaftlichkeit und Kalkulierbarkeit der Kosten eingeflossen. Es stehen für das Projekt nur klar begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung. Bei einer derartigen Gebäudesubstanz, der vorhandenen Feuchtigkeit, des mangelnden Untergrunds und der Instabilität z.B. des Dachstuhls, aber auch einiger Wände lassen sich die tatsächlich entstehenden Baukosten nicht kalkulieren. Das haben nicht nur die bisherigen Erfahrungen auf dem Jaspershof als auch die anderer gezeigt. Nicht umsonst ist der Planentwurf des Ratsherrn Rust auch mehrfach geändert worden und sieht nun auch zumindest im Titel Teilabbrüche von Mauern vor.
Der für den Betrieb des LIZA notwendige Trägerverein wurde am Montag, 15.01.2018 gegründet. Die bisher bereit stehenden Mitgliedsbeiträge reichen für einen ehrenamtlich organisierten Betrieb aus, optional auch für die Bereitstellung von Eigenmitteln als Voraussetzung für Förderanträge zur Realisierung von Einzelprojekten..
Finanzielle Auswirkungen:
Entsprechende Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:
Die Haushaltsmittel für die Holzwerkstatt müssen in der JHK-Stiftung für 2019 noch eingeplant werden. Der Rest ist in 2018 und über VE eingeplant
Anlage/n:Aktueller Entwurf des Ersatzbaus Aktueller Entwurf des Ratsherrn Rust Kostenkalkulation Bericht zur Realisierbarkeit des Ersatzbaus
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