Bürgerinformationssystem
Die Ausschussvorsitzende verweist auf die Informationsvorlage 23/1434-02 und bittet Herrn Christen vom Ingenieurbüro Oliver Christen Lichtplanung um weitere Ausführungen. Herr Christen erläutert anhand einer Power-Point Präsentation die Möglichkeiten der Lichtplanung für die Wohngebiete „Halsbek-Ost“ als Neuerschließung sowie „Willi-Graf-Straße“ für ein bereits erschlossenes Gebiet, in welchem die schon verlegten Erdkabel zu berücksichtigen seien, so dass die Standorte für Straßenlampen nicht mehr (bzw. nur mit Mehrkosten) frei gewählt werden könnten. Zunächst erklärt er, dass es verschiedene Parameter gebe, welche Aufschluss über die Auswahl der Leuchtmittel geben könnten. Entscheidend seien beispielsweise die Verkehrsbedeutung der Straße, die Straßenbreite und die zulässige Geschwindigkeit. Dabei betont er ebenfalls, dass die Digitalisierung für die Lichtplanung viele Vorteile mit sich bringen würde. Als Beispiel zeigt er das Umfeld des Bahnhofs in Augustfehn auf, in welchem ein neues Lichtsystem verbaut worden sei. Die Lampen seien alle digital erfasst und könnten somit auch aus der Ferne über die EDV kontrolliert werden, was u. a. Aufschlüsse über den Stromverbrauch und für die Wartung (rechtzeitiger Austausch der Leuchtmittel) eröffne. Da die Beleuchtung an einem Bahnhof andere Erfordernisse erfüllen müsse als in einem Wohngebiet, würde er hier nur eine neue funkbasierte Steueranlage als Ersatz für die Rundsteueranlage empfehlen, welche alle Schaltstellen in ein zentrales System einbinden und damit zentral bedient werden könne. Dadurch sei unter anderem eine individuelle Schaltung je nach Straßenraum oder Ortsteil einfacher zu verändern als mit dem alten System. Weitere Funktionen wie bedarfsgerechtes Licht usw. seien in einem reinen Wohngebiet nicht sinnvoll. Für das Gebiet ‚Halsbek Ost‘ stellt er einen Vorschlag zur Beleuchtung vor, in welchem unterschiedliche Lichtverteilungen für den Wendehammer sowie für den Streckenabschnitt der Straße vorgesehen seien. Die neuen Leuchten bräuchten lediglich 10,5 Watt, statt 80 Watt wie bei alten HQL-Leuchten mit identischer Leuchtstärke. Außerdem sollten Zhaga- Schnittstellen verbaut werden, welche die Vorbereitung zur weiteren Digitalisierung schaffen würden. In dem Gebiet ‚Haarfurther Straße‘ stelle sich die Verteilung der Leuchten als schwieriger dar, weshalb er zwei verschiedene Standortvarianten vorstellt. Wenn die Lampen an den bisher vorgesehenen Standorten aufgestellt werden sollen, wäre die Beleuchtung nicht optimal und es gäbe Bereiche, in denen es etwas dunkler sei. Wenn der Straßenraum einigermaßen gleichmäßig ausgeleuchtet werden solle, müssten sechs Standorte angepasst, sowie zwei neue Standorte errichtet werden, was zu zusätzlichen Kosten in Höhe von ca. 9.200 Euro führen würde. Auf Nachfrage der Ratsherren Hots und Cording erläutert Herr Christen, dass Schadensmeldungen sowohl über eine Webseite als auch über den Maileingang einsehbar seien, sodass ein Automatismus sichergestellt sei. Weiterhin erklärt er, dass sowohl eine Zhaga Schnittstelle als auch ein HUB mit einer SIM-Karte in die Lampenköpfe eingebaut werden und somit nur im eingeschalteten Zustand alle 15 Minuten eine Meldung an den Server senden würden. Dies bedeute, dass eine Kommunikation ausschließlich im aktiven Zustand erfolge und somit der Energieverbrauch in der übrigen Zeit geringgehalten werde. Auf Nachfrage von Ratsfrau Hellwig sowie Herrn Hinrichs erläutert Herr Christen zum Thema Folgekosten, dass gängige Bauteile an der Lampe einfach zu reparieren seien, sodass keine spezielle Firma zur Reparatur engagiert werden müsse. Auch würden sich die Personalkosten aufgrund weniger zeitaufwendigeren Umstellung z. B. der Grundeinstellungen verringern. Die Kosten für eine Sim-Karte haben sich in den letzten Jahren zudem stetig verringert. Im Schnitt würden Kosten von 2 Euro pro Lichtpunkt entstehen, die Spanne würde allerdings je nach Hersteller von 1 Euro bis 7,50 Euro reichen. In diesem Zusammenhang verdeutlicht er, dass in der Schweiz, in Finnland sowie den Niederlanden, die als Vorreiter in Sachen Digitalisierung fungierten, entsprechende Systeme bereits seit Jahren genutzt würden. Ratsfrau Kundt-Bergmann merkt an, dass die Digitalisierung immer weiter voranschreite und die Technologie der neuen Leuchten daher zeitnah getestet werden sollte. Auf Nachfrage von Ratsherrn Hots erläutert Herr Christen, dass das vorhandene System zur Standortplanung der Leuchten in der Willi-Graf-Straße bisher klassisch (ausgerichtet auf Kreuzungspunkte) geplant worden sei. Das neue Leuchtsystem sei jedoch stärker auf die optimale Ausnutzung der Lichtkegel ausgerichtet, weshalb abweichende Standorte für die Leuchten ausgewählt werden sollten. Auf weitere Nachfrage von Ratsherrn Lukoschus berichtet Herr Leffers, dass aufgrund eines Antrages der Partei BÜNDNIS 90/Die Grünen die Möglichkeiten zur Lichtplanung aufgezeigt worden seien. Es sollte noch kein Beschluss, sondern ein Votum zur Vorgehensweise der Lichtplanung eingeholt werden. Bei allgemein positiver Meinung solle zunächst der Vortrag ausgewertet, die Vergabe vorbereitet und im Anschluss darüber im Verwaltungsausschuss berichtet werden. Herr Hinrichs ergänzt, dass das Thema auch für die Verwaltung teils neu sei und man sich in Zukunft noch stärker mit neuen Technologien auseinandersetzen werde; die Umsetzung müsse individuell auch unter Kostengesichtspunkten entschieden werden. Ratsfrau Kundt-Bergmann sowie nachfolgend Ausschussvorsitzende Hellwig fassen zusammen, dass es ein gelungener Vortrag gewesen sei, in welchem die Möglichkeiten der Lichtplanung in verschiedenen Wohngebieten aufgezeigt worden seien. Auf Nachfrage von Ratsherrn Cording erklärt Herr Leffers abschließend, dass modernere Leuchten verbaut und die Verwaltung das Thema weiterverfolgen werde. |
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