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Auszug - Sachstandsbericht Wunderline - Vortrag Strategieberaterin Wunderline und der IHK Ostfriesland/Papenburg  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung, Umwelt und Landwirtschaft
TOP: Ö 4
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mo, 23.04.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 20:55 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Am Markt 2, 26655 Westerstede
 
Wortprotokoll

Der Ausschussvorsitzende leitet zum Tagesordnungspunkt 4 über und bittet Herrn Bürgermeister Groß um einleitende Worte.

Herr Bürgermeister Groß bedankt sich bei Frau Fabich und Herrn Malchus für die Bereitschaft, das grenzüberschreitende Infrastrukturprojekt ‚Wunderline‘ dem Bauausschuss vorzustellen. Die Bahnverbindung zwischen Bremen und Groningen biete ein hohes Potential an Personenverkehren und Möglichkeiten, die Kreisstadt besser zu vernetzen. Ein wichtiger Punkt hierbei sei die Anschlussmobilität des Bahnhofes an das Stadtzentrum, die im Zuge des Projektes weiter betrachtet werden müsse.

Frau Fabich, Strategieberaterin der Wunderline, trägt anhand einer PowerPoint-Präsentation die Entwicklung sowie die Grundgedanken der Wunderline vor. Hierbei geht sie insbesondere auf die Zielsetzung des grenzüberschreitenden vernetzten Bahnverkehres ein. Die PowerPoint Präsentation ist dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt.

Herr  Malchus, IHK Ostfriesland /Papenburg, stellt den zweiten Teil der Präsentation vor und erläutert darin die bisherigen Studien und die infrastrukturellen Maßnahmen. Er hebt hervor, dass kein zusätzlicher Güterverkehr durch das Projekt ausgelöst werde, da Verlagerungen auf die Schiene für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Groningen und Bremen aufgrund der bestehenden Warenverkehre, Stichwort Rheinschiene, nicht zu erwarten seien. Auch sei ein zweigleisiger Ausbau im Bereich Ocholt nicht vorgesehen. Vordringliches Ziel der Wunderline sei es, die Fahrzeit zwischen Bremen und Groningen von derzeit 2:43h auf 2:00h zu verringern, um eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr zu bieten. In diesem Zusammenhang seien infrastrukturelle Maßnahmen an den einzelnen Haltestellen zur Attraktivitätssteigerung des schienengebundenen Nahverkehres erforderlich. Hier sehe er für die Haltestelle Westerstede-Ocholt Aufwertungspotential bei der bestehenden Infrastruktur und der Anschlussmobilität. Eigene Fördermittel würden nicht zur Verfügung gestellt; die Fördermöglichkeiten der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) zum barrierefreien Ausbau der Haltestellen könnten jedoch in Anspruch genommen werden.

Ratsherr Rowold betont in seinem Redebeitrag, dass die Fördermöglichkeiten der LNVG bereits jetzt abgerufen werden könnten und ein barrierefreier Ausbau der Haltestelle bis 2025 seitens der Bahn vorgesehen sei. Konkrete Vorteile und Nutzen für Westerstede sehe er in dem Projekt der Wunderline kaum. Weiterhin spricht er eine mögliche Verlängerung der Regio-S bis nach Augustfehn, respektive nach Leer an. Durch diese Maßnahme könnte ein halbstündiger Takt und insofern auch eine Verbesserung des Nahverkehrs erreicht werden. Als Nachteil des Gesamtprojektes sehe Ratsherr Rowold den erforderlichen Umstieg in Leer an; eine Verbesserung sei nur mit einer durchgehenden Zugverbindung zu erreichen. Abschließend hinterfragt er die anvisierte Fahrzeitverringerung.

Herr Malchus erläutert, dass die Fahrzeitengewinne größtenteils durch Maßnahmen an den Schienen auf niederländischer Seite erreichbar seien. Vorteile für Westerstede beständen seiner Ansicht nach nicht nur bei der Anbindung Oldenburgs, sondern auch in westlicher Richtung nach Leer und weitergehend nach Groningen.

Auf Nachfrage von Ratsherrn Schmidt-Berg erklärt Herr Malchus, dass erst in der letzten „Ausbaustufe“ des Projektes, wenn die Fahrgastzahlen eine entsprechende Verbindung hergäben, ein zusätzlicher Zug im zweistündigen Takt auf der Verbindung Bremen-Groningen verkehren würde. Er ergänzt weiterhin, dass die Kommunen bei den kommenden Planungsschritten eingebunden und mit ihnen zusammen Workshops zu verschiedenen Themen durchgeführt würden.

Als Ergebnis der anschließenden Wortbeiträge wird festgehalten, dass die grenzüberschreitende Vernetzung positiv bewertet und das Projekt seitens des Ausschusses positiv begleitet wird.

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 - Präsentation Wunderline (1873 KB)