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Auszug - Aufgaben und Planungen in den vier Säulen des Stadtmarketings Westerstede  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus, Märkte und Mobilität
TOP: Ö 8
Gremium: Wirtschaftsausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 11.09.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:59 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Am Markt 2, 26655 Westerstede
18/0463 Aufgaben und Planungen in den vier Säulen des Stadtmarketings Westerstede
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
  Bezüglich:
18/0427
Federführend:Amt für Immobilien, Wirtschaftsförderung und Marketing Bearbeiter/-in: Wiedau-Neumann, Sandra
 
Wortprotokoll

Frau Wiedau-Neumann hält einen ausführlichen Vortrag über ihre Arbeit in der Stabsstelle anhand der vier Säulen des Stadtmarketings, schwerpunktmäßig über das Standort- und Citymarketing. Anschließend referiert Herr Dunkhase, Sprecher des Beirats Stadtmarketing und Vertreter des Wirtschaftsforum Westerstede e.V. über verschiedene Faktoren des Standortmarketings. Ein Wachstumsprogramm bestehe aus einem Kreislauf von Gewerbeflächen/Infrastruktur/Arbeitskräfte/Lebensmittelpunkt. Zudem sei es wichtig, ganzheitliche, konzeptionelle Maßnahmen anstelle von Einzelmaßnahmen durchzuführen. Er regt an, das Entwicklungs- und Wachstumsziel für Westerstede zu definieren und bringt als Idee die Einwohnerzahl von 30.000 in Gespräch. Die Präsentationen von Frau Wiedau-Neumann und Herrn Dunkhase sind dem Protokoll als Anlage beigefügt.

Der Ausschussvorsitzende dankt für die Vorträge und fügt an, dass das Standortmarketing in der Vergangenheit vernachlässigt wurde und nunmehr aufgearbeitet werden müsse.

Ratsherr Lukoschus schließt sich dem Dank für den gelungenen Vortrag an und zeigt sich erfreut über die dargestellte Ausrichtung des Stadtmarketings. Den ersten Teil des Vortrages kenne er schon aus vorigen Präsentationen, dem zweiten Teil müssten nunmehr konkrete Pläne und Gespräche mit allen Beteiligten folgen.

Ratsherr Berg bedankt sich ebenfalls für den guten Vortrag. Man müsse zukünftig gute und verlässliche Rahmenbedingungen für Betriebe schaffen. Er fügt an, dass man diesbezüglich auch in der Vergangenheit gut aufgestellt gewesen sei und auch gute Arbeit geleistet habe.

Der Ausschussvorsitzende dankt zunächst allen Mitgliedern des Beirates Stadtmarketing für deren konstruktive Arbeit. Seinem Vorredner widerspricht er insofern, dass man ein größeres Angebot an Flächen für Wohnungen und Gewerbe vorhalten müsse, da eine Auswahl fehle. Wenn man z.B. 30.000 Einwohner als Ziel anpeile, müsse man zwingend ausreichend Bauplätze vorhalten und somit auch genügend Kindertagesstätten und Schulen zur Verfügung stellen. Letztlich seien auch diese Folgen im Entwicklungskonzept zu beachten.

Ratsherr Schmidt-Berg bedankt sich ebenfalls bei Frau Wiedau-Neumann und Herrn Dunkhase für die Ausführungen und stellt fest, dass man stolz auf den Wirtschaftsstandort Westerstede sein könne. Er glaube an eine weitere positive Entwicklung.

Bürgermeister Groß spricht von einem erwartet guten Vortrag und davon, dass in der Vergangenheit viele Dinge, beispielsweise im Bereich Kindertagesstätten und Schulen, richtig gemacht worden seien. Zur Bestätigung verweise er auf die RHODO-Podiumsdiskussion mit vielen positiven Redebeiträgen, aus denen z.B. hervorging, dass Westerstede dem Fachkräftemangel mit guten Rahmenbedingungen trotze und auf gutem Wege sei. Eine scharfe Kritik in Richtung Mitarbeiter des Stadtmarketings sei nicht gerechtfertigt. 

Nach einem Dank an die Vortragenden stellt Ratsfrau Welter die dargestellte Vision und Entwicklung der Stadt bis zu 30.000 Einwohnern in Frage. Es sei wichtiger, das Vorhandene zu pflegen. Flächen könnten nicht unbegrenzt bebaut und versiegelt werden. Die Vereinbarkeit mit der Landwirtschaft sei kaum mehr gegeben. Die Infrastruktur wie Kitas und Schulen seien nicht für 30.000 Einwohner ausgelegt und auch das Angebot an Wohnraum sei bereits jetzt begrenzt.

Ratsherr Lukoschus erklärt, dass es auch darum ginge, was man mit dem Stadtmarketing erreicht habe, und das sei bisher zu wenig gewesen. Man sei jedoch offen für die Zukunft. Vieles sei nur im Kreislauf finanzierbar, denn Industrie und Gewerbe bringen Steuern, welche man anschließend in Schulen und Kindertagesstätten investieren könne. Auch bezüglich der Straßeninstandhaltung sei eine starke Wirtschaft immens wichtig. Keiner stelle die Arbeitsleistung der Verwaltung in Frage, man sehe lediglich Optimierungsbedarf.

Ratsherr Oeltjen nennt gesundes, passendes Wachstum als wichtigen Punkt. Eine wichtige Zielgruppe könnten die vielen täglichen Einpendler darstellen. Dies würde auch das tägliche Verkehrsaufkommen reduzieren. Die Ausweisung weiterer Wohngebiete mache aber auch nur dann Sinn, wenn die Verkehrsinfrastruktur mitwachse. Aktuell merke man schon, dass z.B. die verfügbaren Parkplätze in Westerstede rar würden. Allgemein sehe er Deutschland als Wachstumsregion, trotzdem ist er sich sicher, dass auch Westerstede den demografischen Wandel erfahren werde.

Daraufhin zitiert Ratsherr Schneider das Sprichwort ‘‘Was lange währt, wird endlich gut‘‘. Man habe 2001 mit dem Wirtschaftsforum zusammen den Stadtmarketingprozess angeschoben und entgegen einiger Bedenken damals eine Stelle im Bereich Stadtmarketing geschaffen. Das sei richtig gewesen und er sei erfreut, dass dieser Prozess weiter lebe und dass darauf aufgebaut werde. Dazu müsse man den Stadtmarketingprozess unterstützen und keine falschen Ängste schüren, da der diesen Prozess die Stadt laufend nach vorne bringen werde. Er schaue frohen Mutes in die Zukunft, da man gut aufgestellt sei.

Der Ausschussvorsitzende stellt die Frage, was man der Verwaltung und dem Beirat Stadtmarketing mit auf den Weg geben wolle.

Bürgermeister Groß schlägt vor, den Beirat Stadtmarketing bei seiner weiteren Analyse zu begleiten.

Ratsherr Lukoschus regt an, zukünftig Herrn Dunkhase als beratendes Mitglied aufgrund seiner Fachkompetenz in den Wirtschaftsausschuss aufzunehmen.

(Hinweis der Verwaltung: Ein Vertreter des Wirtschaftsforums kann bereits anlassbezogen als beratendes Mitglied hinzugezogen werden aufgrund der Beschlussfassung zur Sitzungsbildung im Rahmen der konstituierenden Ratssitzung dieser Legislaturperiode).  

Der Ausschussvorsitzende fasst abschließend zusammen, dass der Beirat Stadtmarketing gebeten werden solle, sich mit der Thematik weiter zu befassen und ein Positionspapier zur Stadtentwicklung und zum Standortmarketing zu erarbeiten.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 8_Stadtmarketing vier Säulen (1474 KB)