Bürgerinformationssystem
Ratsherr Kroon berichtet als Vorsitzender des Ausschusses für Familien, Jugend, Senioren, Soziales und Ehrenamt vom 03.06.2019. Ratsherr Lukoschus bemerkt, dass das Wohnraumversorgungskonzept deutlich gezeigt habe, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum in Westerstede gebe. Seiner Meinung nach müsse man z. B. im Bereich der Bauvorhaben im Hössengebiet eine Quote von 20 % an sozialen Wohneinheiten vorweisen können. Dies sei man nachfolgenden Generationen schuldig. Ratsherr Töpfel mahnt zum verantwortungsvollen Umgang mit vorhandenen Flächen. Bereits die bestehenden Planungen wirkten sich positiv auf den aktuellen Bedarf aus. Der erforderliche Wohnraum sei an vielen Stellen bereits vorhanden, müsse jedoch besser genutzt und modernisiert bzw. saniert werden. In der Online-Umfrage „Westerstede will’s wissen“ sei lediglich der reine Wunsch der Befragten nach Neubaumöglichkeiten geäußert worden. Dies beinhalte mitunter noch keine konkreten Bauabsichten. Ratsherr Schmidt-Berg meint, dass die angesprochene Verdichtung besonders im Zentrumsbereich erforderlich sei. In Westerstede würde derzeit vielerorts Wohnraum geschaffen. Über kurz oder lang wirke sich dies auch auf die Preisbildung aus. Um nicht an Attraktivität zu verlieren, sei man verpflichtet, neue Baumöglichkeiten anzubieten. Ratsherr Drieling berichtet, dass die Online-Umfrage deutlich gezeigt habe, dass für junge Familien und Neubürger weiterer Wohnraum notwendig sei. Der Bedarf sei groß und differenzierte Lösungsansätze unumgänglich. Ratsherr Oeltjen bemängelt ebenfalls, dass es immer weniger Wohnraum für einkommensschwächere Singles, Familien und Senioren gebe. Eine Quote von 20% sei daher nicht abwegig und solle Ziel zukünftiger Planungen sein. Niedrige Mieten seien leider oftmals Indikator für einen schlechten energetischen Zustand des Gebäudes. In vielen Fällen würden die Mieten durch hohe Nebenkosten zwangsläufig niedrig gehalten. Zudem müsse es mehr Investoren im sozialen Wohnungsbau geben. Auch im Zuge der Gewerbeansiedlung werde man darauf achten müssen, dass Westerstede für junge Fachkräfte attraktiv sei. Ratsherr Rust weist die Aussage, dass es nicht genügend Wohnraum gebe, zurück und bezieht sich auf die aktuelle Angebotssituation im Anzeigendienst „eBay-Kleinanzeigen“. In keiner Gemeinde werde so viel gebaut wie in Westerstede. Daher werde man schon bald mit Leerständen konfrontiert werden. Man müsse Rahmenbedingungen für kleinere Wohneinheiten schaffen. Aktuell seien sowohl die Dimensionen der Grundstücke als auch der Einfamilienhäuser zu groß. Ratsherr Rowold berichtet, dass derzeit viele 1-2 Zimmerwohnungen gebaut würden. Leider berücksichtige das Wohnraumversorgungskonzept diese Vorhaben nicht. Der Markt regle den Preis und treibe diesen langfristig nach unten. Seiner Meinung nach solle man zukünftig allerdings eher weniger bauen als noch mehr. Ratsherr Harms bittet darum, der Online-Umfrage Glauben zu schenken. Der Bedarf an Bauplätzen und Wohnungen sei vorhanden. Auch müsse die Wohnraumschaffung für Investoren attraktiv gestaltet werden. Um den Flächenverbrauch gering zu halten, wie es Ratsherr Töpfel fordere, und Wohnungsengpässen entgegenzuwirken, bleibe nur die Wohnraumverdichtung durch Aufstockung und Lückenbebauung. Außerdem müsse man im Hinblick auf den Klimaschutz konsequenterweise bestrebt sein, diese Maßnahmen zentrumsnah umzusetzen. Er bezweifle allerdings, dass dies den Lösungsansätzen von Herrn Töpfel entspreche. Ratsherr Berg berichtet, dass der Wunsch nach Baumöglichkeiten auch auf den Dörfern bestehe. Möchte man diese lebens- und liebenswert halten, müsse man hier Perspektiven schaffen. Hinsichtlich der Einführung einer Quote zur Schaffung von sozialem Wohnraum gebe er zu bedenken, dass sich diese wiederum negativ auf Normalverdiener auswirke. Ratsherr Töpfel bittet abschließend darum, das Wohnraumversorgungskonzept mit der demografischen Entwicklung zu vergleichen. Besonders im dörflichen Bereich würden langfristig Häuser leer stehen und die Attraktivität damit sinken. Hierdurch entstehe ein Kostenfaktor für die Stadt Westerstede. Man müsse auch das wirtschaftliche Wohl der Stadt im Blick behalten. Bezüglich weiterer Ausführungen verweist Ratsvorsitzende Beeken auf den nächsten Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung, Umwelt und Landwirtschaft.
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