Bürgerinformationssystem

Auszug - Anfragen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung
TOP: Ö 3
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 26.10.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 21:35 Anlass: Sitzung
Raum: Forum der Oberschule Westerstede
Ort: Heinz-Böhnke-Straße 3, 26655 Westerstede
 
Wortprotokoll

Frau Isemann, Schulleiterin der Grundschule Gießelhorst, merkt an, dass die Raumerweiterung ihrer Schule zum wiederholten Male auf der Tagesordnung der Sitzung steht, obwohl der Ausschuss bereits die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für den Anbau in Höhe von 300.000 € genehmigt habe. Leider sei bisher jedoch noch kein Spatenstich erfolgt. Sie betont die Dringlichkeit. Jeder Beteiligte müsse erkennen können, dass der Schulbetrieb in den Räumlichkeiten massiv eingeschränkt ist. Dies habe dieser Ausschuss mit der Bereitstellung 300.000,- € auch bestätigt. Eine dringende Umsetzung der Erweiterung werde folglich allseits befürwortet und gewünscht. Es habe aber den Anschein, dass die Umsetzung  seitens der Verwaltung oder der zuständigen Entscheidungsgremien vertagt, verschleiert und blockiert würde. Auch sehe es nach ihrer Wahrnehmung im dargelegten Sachverhalt zu dieser Sitzung so aus, als hätte die Schulleitung bereits ganz konkrete Angebote zum Anbau erhalten und nur nicht wahrgenommen. Dies könne sie so nicht stehen lassen. Frau Isemann führt einige Beispiele auf:

1. Neuerdings würde über ein fehlendes pädagogisches Konzept gesprochen, welches benötigt werde, um eine Schulplanerin aus Osnabrück einzuschalten. Dieses Argument sei hergeholt und unsinnig, um die Umsetzung des Anbaus der Schule zu canceln. Selbstverständlich verfolge die Grundschule Gießelhorst ein pädagogisches Konzept.                    

2. Im Jahr 2020 ist kein Spatenstich erfolgt, da zunächst die Brandverhütungsschau abzuwarten gewesen sei, was auch sinnvoll sei. Das Ergebnis der Begehung war unter anderem, dass alle Brandlasten aus den Fluren entfernt werden müssten. Eine anderweitige Unterbringung sei aufgrund des Platzmangels aber nicht möglich. Außerdem müsse der kleine Förderraum aus Brandschutzgründen wieder dem Flur zugeführt werden und könne somit nicht mehr genutzt werden.

3. Auch der Zuschnitt der Schulbezirke würde nicht dafür sorgen, dass mehr Kinder nach Gießelhorst kommen dürften. Obwohl eine kleine Grundschule für die meisten Familien vergleichsweise attraktiv sei. Für das nächste Schuljahr 2020/2021 liegen bereits 13 Anmeldungen vor.                                                                                                                                                  

4. In den letzten 3 Jahren ihrer Tätigkeit seien alle anderen Westersteder Schulen mit kleineren und größeren Modernisierungsmaßnahmen bedacht worden. Darüber sei man verwundert, da das Gießelhorster Anliegen schon sehr viel älter ist. Der Wunsch nach behindertengerechten Toiletten, einen Arbeitsmittelraum sowie Rückzugsräume, Förderräume, Betreuungsflächen und Fachräume blieben Wunschträume. Hieraus ließen sich nur wenige Schlüsse ziehen. Einer davon könnte sein, dass die Schule nicht mehr gewollt ist. Daher stelle sich die Frage, ob das so sei oder welche Gründe vorliegen, dass das Lernen an der Schule immer weiter erschwert werde. Es sei die Zeit gekommen, um auf Augenhöhe zu kommunizieren, wohin die Reise mit der kleine Schule Gießelhorst gehen solle.

Frank Brüntjen, Vorsitzender des Ortsbügervereins Gießelhorst e. V., betont, die Schule sei das Herz des Dorfes mit einer langen Tradition. Die Schule bestehe seit 125 Jahren. Aufgrund ihrer zentralen Lage sei die Schule Ursprung und Quell des Vereinswesens. Viele Vereine seien hier gegründet worden. Das Miteinander von Schule, Kindergarten und Dorfgemeinschaft müsse Berücksichtigung finden. In der Schule finde nicht nur der Schulbetrieb statt, auch Konfirmanden würden dort unterrichtet, der Nikolaus und das Sommerfest werden dort veranstaltet. Die Schule sei ein absolut zentraler Mittelpunkt des Dorfes.