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Auszug - Bericht der Verwaltung und des Stadtbrandmeisters  

 
 
Sitzung des Feuerwehrausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Feuerwehrausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 24.04.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:45 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Am Markt 2, 26655 Westerstede
 
Wortprotokoll

Ausschussvorsitzender Cording bittet Stadtbrandmeister Siehlmann seinen Bericht vorzutragen.

Anhand einer Power-Point-Präsentation, die dem Protokoll beiliegt, berichtet Stadtbrandmeister Siehlmann über die Arbeit und aktuelle Themen der Westersteder Feuerwehren.

Es wird zunächst auf die Veränderungen innerhalb der Feuerwehren eingegangen. Anschließend berichtet er, dass es im Jahr 2022 insgesamt 394 Einsätze gegeben habe. Besondere Einsätze seien die Sturm- und Wassergefahren vom 17. bis zum 19. Februar 2022 gewesen sowie der vermeintliche Flugzeugabsturz, der sich als Fehlalarm entpuppte. Auch der Scheunenbrand in Hollwege sei ein besonderer Einsatz gewesen.

Die Mitgliederzahl sei unverändert. Die Feuerwehr stehe bei insgesamt 423 Mitgliedern.

Zudem sei der neue Einsatzleitwagen der Feuerwehr Westerstede angekommen und könne im Laufe der Sitzung besichtigt werden.

Außerdem sei die Jugendfeuerwehr Mollberg, Garnholt, Spohle gegründet worden. Die Organisation laufe federführend über die Gemeinde Wiefelstede.

Weiter wurde von der Feuerwehr Linswege eine Kinderfeuerwehr gegründet. Hierzu sei kürzlich ein erster Schnuppertag für Interessierte durchgeführt worden. Eine offizielle Gründungsveranstaltung erfolge im Sommer.

Er fährt fort, dass es zunehmende Gefahren gebe, die die Feuerwehr betreffen. Gerade in der Zeit, in der die Heizkosten steigen, werden die Bürgerinnen und Bürger erfinderisch. Dies stelle die Feuerwehr vor einer Herausforderung. In Westerstede ist jede Feuerwehr mit einem Kohlenmonoxidwarngerät - dem sogenannten Co-Warner - ausgestattet. Kohlenmonoxid sei sehr gefährlich, da dieser Stoff geruch- und geschmacklos sowie unsichtbar sei und nach dem Einschlafen zum Tode führe.

Zum Thema Ausbildung der Feuerwehrkameradinnen und –kameraden teilt Stadtbrandmeister Siehlmann mit, dass das Niedersächsische Landesamt für Brandbekämpfung und Katastrophenschutz nur sehr wenige Lehrgänge zur Verfügung gestellt habe. Grund dafür sei der Fachkräftemangel. Er gibt auch bekannt, dass die Truppmannausbildung umstrukturiert werden werde und voraussichtlich mit dem Truppführerausbildung zusammengelegt und auf der TZ ausgebildet werde. Darüber hinaus werde derzeit gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Oldenburg ein neues Lehrgangskonzept entwickelt.

Stadtbrandmeister Siehlmann teilt mit, dass der Landkreis Ammerland sich beworben habe, vom Land einen Abrollbehälter-Vegetationsbrandbekämpfung zu erhalten. Der Landkreis sei prädestiniert dafür, ein solches Fahrzeug zu erhalten. Im Ammerland hätten sich bisher 2 Gemeinden, u.a. die Stadt Westerstede, für das Fahrzeug beworben.

Zudem haben am Gründonnerstag in einer Vareler Kartonfabrik 3.000 Tonnen Papier gebrannt. Um 14:20 sei die dortige Feuerwehr alarmiert worden, um 21 Uhr wurde die Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Ammerland um Unterstützung gebeten. Der Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft Ammerland ging bis zum nächsten Tag um 10 Uhr.

Außerdem kündigt er die diesjährige Feuerwehrgeräteschau an. Sie wird am Freitag, den 30.06.2023 und am Samstag, den 01.07.2023 stattfinden.

Ratsmitglied Kuhlmann fragt, wer die potenziellen Schäden übernehme bei der Löschaktion in Varel.

Daraufhin antwortet Herr Krieger, dass die Stadt Westerstede derzeit die Kosten zusammenstelle und dem Landkreis Ammerland melden würde. Von dort werde es an die Stadt Varel weitergegeben, die sich die entstandenen Kosten vom Versicherten erstatten lasse.

Ausschussvorsitzender Cording bedankt sich bei Stadtbrandmeister Siehlmann für die Präsentation und erklärt, dass es wichtig sei, eine so engagierte Freiwillige Feuerwehr in der Stadt Westerstede zu haben.

Er erteilt Herrn Krieger das Wort.

Herr Krieger stellt den Bericht der Verwaltung vor.

Er sagt, dass der Feuerwehrbedarfsplan von Herrn Finn Ahrens ab Sommer auf den Weg gebracht werden solle, nachdem der Rat der Stadt Westerstede bereits beschlossen habe, ihn zu übernehmen. Da seine Tätigkeiten sich mit der Gefahrenabwehr und der Feuerwehr beschäftigen, sei dies eine sinnvolle Ergänzung. Bereits jetzt sei klar, dass sich der Bedarfsplan umfangreicher mit den Gebäuden und der Gefahrenbeurteilung beschäftigen müsse. Im Folgenden stellt sich Herr Ahrens kurz dem Ausschuss vor.

Außerdem teilt Herr Krieger den aktuellen Sachstand zur Überprüfung der DGUV-Bekleidung mit. Da es aufgrund des Auftragswertes eine öffentliche Ausschreibung sei, sei man hier an weitreichende Formalitäten gebunden. Die Überprüfung der Bekleidung nach dem Brand in Halsbek habe gezeigt, dass ungefähr 70 % beanstandet werde, wobei davon noch einiges reparabel sei, jedoch von mehr Kosten ausgegangen werden müsse, als kalkuliert.

Bezüglich des Feuerwehrgerätehauses in Westerloy teilt Herr Krieger mit, dass die Pläne im Januar gemeinsam mit der Feuerwehr überarbeitet wurden. Aufgrund der Anmerkungen der Feuerwehrunfallkasse müsse ein zweiter Zugang zur Umkleidekabine errichtet sowie das Gebäude einen halben Meter breiter gezogen werden. Momentan überprüfen die Fachplaner die Planungen. Zudem müssten die Parkplätze nummeriert werden. Er stellt anhand der aktuellen Pläne die geplanten Änderungen dar.

Hinsichtlich des Sachstandes des Oldtimerfahrzeuges „Alte Oma“ teilt er mit, dass die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hollwege mit der Restaurierung begonnen haben. Derzeit laufe die Zerlegung.

Ferner gibt Herr Krieger bekannt, dass das Tanklöschfahrzeug 4000 bestellt sei. Die Auslieferung sei im September 2024 geplant, das Fahrgestell komme bis zum April 2024. Die Planungen für das Löschfahrzeug 10 in Westerstede werden im Sommer starten.

Er teilt weiter mit, dass ab dem Jahr 2024 der Abbiegeassistient bei Neuwagen zur Pflicht werde. Besonders im Feuerwehrbereich sei dies ein großer Sicherheitsaspekt. Bei einer Vorführung bei der Technischen Zentrale in Elmendorf sei dies als sehr hilfreich erachtet worden, da das System Menschen im toten Winkel erkennen könne. Aktuell gebe es eine Förderung des Bundes, die 80 % und maximal 1.500 € betrage. Die Förderung wurde seitens der Stadt für die acht neuesten Fahrzeuge beantragt. Das neue Tanklöschfahrzeug der Stadt Westerstede wird diesen Abbiegeassistenten enthalten. Es werde versucht, die zusätzlichen Kosten im Budget aufzufangen.

Stadtbrandmeister Siehlmann ergänzt, dass mithilfe dieses Programms visuell angezeigt werden könne, wenn sich Menschen im toten Winkel befinden und sodann aufblinke.

Ratsmitglied Kuhlmann erklärt, dass man eine solche 80 %-Förderung ausnutzen müsse und dass dies eine gute Sache sei. Dieser Meinung schließt sich allgemeine Zustimmung an.

Ratsmitglied Neumann sagt, dass er es gut finde, dass die Erstellung des Feuerwehrbedarfsplans nicht extern vergeben werden musste und dass es für die Stadt Westerstede als Kommune vorteilhaft sei, wenn man den Bedarfsplan eigenhändig aufstelle.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Bericht Stadtbrandmeister (1286 KB)