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Vorlage - 19/0570  

 
 
Betreff: Kita-Bedarfsplanung
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Amt für Bildung und Leben Bearbeiter/-in: Pottek, Karen
Beratungsfolge:
Sozialausschuss Vorberatung
12.03.2019 
Sitzung des Ausschusses für Familien, Jugend, Senioren, Soziales und Ehrenamt geändert beschlossen   
Verwaltungsausschuss Entscheidung

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Beschlussvorschlag:

1. Die zum 01.08.2018 neu eingerichtete Gruppe in der Kita Jahnallee bleibt bis auf weiteres als Regelkinder­gartengruppe bestehen. Auf die beantragte Landesförderung in Höhe von 60.000 € wird verzichtet.

 

2. Das Architekturbüro Peters erhält einen Auftrag zur Prüfung möglicher Erweiterungsoptionen im und am Kindergarten Hollwege. Die Ergebnisse werden in einer der nächsten Sitzungen des Fachausschusses vorgestellt.

 

3. Das Architekturbüro Peters erhält den Planungsauftrag zum Herrichten des Dachgeschosses der Kinderkrippe Ocholt Schulstraße für eine weitere Gruppe.

 

4. Die Verwaltung wird beauftragt, Optionen und Kosten für die Erweiterung der Kinderkrippe Schützenbusch zu prüfen.

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

Bis zum Stichtag 31. Januar sind rd. 230 Anmeldungen für einen Kindergartenplatz und 140 Anmeldungen für einen Krippenplatz beim zuständigen Amt für Bildung und Leben eingereicht worden. Aber auch nach diesem Stichtag gehen noch täglich Neuanmeldungen ein, die dann jedoch nicht mehr im Hauptvergabeverfahren, sondern nur nach für die danach freien Kapazitäten berücksichtigt werden können.

 

Für eine belastbare Aussage zur Belegsituation ist es noch zu früh, wohl werden in der Sitzung erste Daten zur Belegung in den jeweiligen Einrichtungen bekanntgegeben.

Vor allem ist die Prognose der benötigten Plätze für Kinder, die das sechste Lebensjahr zwischen dem 01. Juli und dem 30. September vollenden und vom Schulbesuch zurückgestellt werden sollen, noch sehr vage, da die Eltern sich erst bis zum 01. Mai verbindlich entscheiden müssen.

 

Tendenziell kann festgestellt werden, dass die Nachfrage nach längeren Betreuungszeiten durch die im letzten Sommer eingeführte Beitragsfreiheit für Kinder ab dem dritten Lebensjahr für eine bis zu achtstündige Betreuung weiter angestiegen ist. Aber auch für Krippenkinder werden durch die Berufstätigkeit der Eltern immer früher Vormittags- und Ganztagsplätze nachgefragt. Keine Anmeldungen gibt es dagegen für den Nachmittagsbereich. Nicht immer decken sich die Betreuungswünsche mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Eltern. Erstwünsche können immer weniger berücksichtigt werden.

Umso wichtiger ist es, die Kriterien, die zu einer Vergabe geführt haben, transparent zu machen und zu dokumentieren. Um die vorhandenen Plätze nach gerechten sozialen Gesichtspunkten verteilen zu können, wurden alle betroffenen Eltern gebeten, bis Ende Februar ihre besonderen Umstände beispielsweise durch eine Arbeitszeitenbescheinigung nachzuweisen. Der tatsächliche Bedarf an Sonderöffnungszeiten lässt sich dadurch genau ermitteln und gegebenenfalls bis zum Sommer anpassen.

Eine aktuelle Bedarfsplanung nach der Geburtenstatistik ist sowohl für den Kindergarten- als auch für den Krippenbereich als Anlage beigefügt.

 

Für den Krippenbereich liegt der Versorgungsgrad bei knapp 41 % (Vorjahr über 45 %). Das liegt daran, dass das Platzangebot gegenüber dem Vorjahr um 5 Plätze verringert wurde, weil die ursprünglich geplante altersgemischte Gruppe in der Kita Jahnallee aufgrund der Bedarfssituation als reine Regelkindergartengruppe eingerichtet wurde. Auch ist die Anzahl der 1-2jährigen etwas höher als im Vorjahr.

Auch wenn es noch ein zusätzliches Angebot an Tagespflegeplätzen gibt und sich die Zahl der Anmeldungen zum 01.08. nahezu mit der Anzahl der frei werdenden Plätze deckt, muss mittelfristig über eine Erweiterung des Angebotes im Krippenbereich nachgedacht werden. Tendenziell werden immer mehr Kinder für den Ganztagsbereich angemeldet. Zudem lässt sich ein unterjähriger Platzwunsch in diesem Bereich nicht vermeiden, weil Eltern meistens wieder berufstätig werden, sobald das Kind das 1. Lebensjahr vollendet hat. Hier liegen derzeit rd. 25 Anmeldungen vor, die im laufenden Jahr sehr schwer bedient werden können.

 

Für den Kindergartenbereich liegt der Versorgungsgrad nur noch bei knapp 94 %, wenn alle 67 betroffenen Kinder vom Schulbesuch zurückgestellt werden und es gelingt, alle freien Nachmittagsplätze wieder zu besetzen. Problematisch ist, dass so gut wie keine Anmeldung mehr für einen Nachmittagsplatz vorliegt. Hier wird durch den Nachweis der Berufstätigkeit und Arbeitszeiten versucht, eine gerechte Verteilung der Plätze zu erzielen. Da jedoch noch einige Arbeitszeitenbescheinigungen nicht vorliegen (Frist ist der 28.02.), kann erst in der Sitzung eine Aussage hierzu erfolgen.

 

Ein unterjähriger Platzwechsel aus der Krippe bzw. Tagespflege für Kinder, die nach dem 01.10. das 3. Lebensjahr vollenden, ist in der Bedarfsplanung weiterhin unberücksichtigt geblieben und nach der derzeitigen Platzsituation nicht möglich.

 

Fazit:

Sowohl im Kindergarten- als auch im Krippenbereich müssen noch kurz- bis mittelfristig neue Plätze eingerichtet werden:

 

  1. Kita Jahnallee:

Die zum 01.08.2018 neu eingerichtete Gruppe bleibt bis auf weiteres als Regelkindergartengruppe bestehen. Auf die beantragte Landesförderung in Höhe von 60.000 € wird verzichtet.

 

  1. Kindergarten Hollwege:

Zum 15.01.2019 ist hier eine Regelkindergartengruppe eingerichtet worden, die ab 01.08.2019 mit 25 Kindern voll belegt sein wird. Dies ist als temporäre Lösung vom Land genehmigt worden, weil der Dorfgemeinschaftsraum als Bewegungshalle fungieren kann. Dauerhaft müsste jedoch durch bauliche Veränderungen Abhilfe geschaffen werden. Es wird vorgeschlagen, bereits in diesem Jahr dem seinerzeit mit den Umbaumaßnahmen beauftragten Architekten einen Planungsauftrag zu erteilen, um alle Optionen einer Erweiterung im bzw. am bestehenden Gebäude zu prüfen. Die hierfür entstehenden Kosten können aus dem laufenden Haushalt im Deckungskreis der Kindertagesstätten bestritten werden. Das Architekturbüro könnte dann in einer der nächsten Sitzungen mögliche Optionen vorstellen und der Fachausschuss auf dieser Grundlage weiter beraten.

 

  1. Kinderkrippe Ocholt Schulstraße:

Das Obergeschoss (ehemals Stadtarchiv) steht nach wie vor leer und könnte ohne weiteres eine Gruppe aufnehmen. Aufgrund der sich abzeichnenden Bedarfsplanung und der vorliegenden Anmeldungen für Ocholt wird vorgeschlagen, hier dem seinerzeit mit dem Bau der Kinderkrippe beauftragten Architekturbüro Peters einen entsprechenden Planungsauftrag zu erteilen. Sollte sich bis zum Sommer ein dringlicher Bedarf ergeben, müsste der Verwaltungsausschuss über die Maßnahme entscheiden.   

 

  1. Kinderkrippe Schützenbusch

Im Zentrum werden immer mehr Plätze benötigt. Die Erweiterung der Einrichtung wäre auf dem Gelände möglich und müsste mittelfristig in die Investitionsplanung aufgenommen werden.

l

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Finanzielle Auswirkungen:

Die Haushaltsmittel für den Planungsauftrag zur Prüfung möglicher Erweiterungsoptionen bei den Kindertagesstätten in Hollwege und Ocholt stehen innerhalb des Budgets zur Verfügung.

Darüber hinausgehende Haushaltsmittel sind voraussichtlich im Rahmen einer überplanmäßigen Ausgabe zur Verfügung zu stellen.

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Anlage/n:

Bedarfsplanung nach Geburtenstatistik getrennt nach Krippen- und Kindergartenbereich

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Bedarfsplanung nach Geburtenstatistik (30 KB)