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Beschlussvorschlag:Der Haushaltsausschuss wird gebeten, im Rahmen der Investitionsplanung für 2020 für die Installation von Stromsäulen auf dem Campingplatz Westerstede finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt 46.000,00 Euro bereit zu stellen. Die Verwaltung wird beauftragt, die im Sachverhalt beschriebene Elektro-Infrastruktur auf dem Wohnmobilstellplatz und auf dem Campingplatz herzustellen und die vertraglichen Grundlagen zu schaffen.
Die Verwaltung wird weiter beauftragt, die Planung eines Sanitärgebäudes als Neubau sowie auch als Containerlösung fortzusetzen und zur nächsten Ausschusssitzung zu präsentieren. Der Haushaltsausschuss wird gebeten, in die Investionsplanung für 2021 vorsorglich einen Betrag in Höhe von 109.500,00 Euro aufzunehmen. Ergänzend sollen die Ermittlungen der Kosten der Renovierung des Sanitärgebäudes auf dem Campingplatz aufgenommen werden.
Der Ausbau des WLAN-Netzwerkes wird unabhängig von der WIFI4EU-Förderung aus dem laufenden Budget umgesetzt..
Sachverhalt:Zum 01.04.2019 wurde der Campingplatz Westerstede an private Betreiber, den Eheleuten Nixdorf, verpachtet. Diese haben mit einigem Aufwand wie z. B. Schönheitsreparaturen, eigene Homepage, sozial-Media-Aktivitäten und Servieangebote zur Neuausrichtung und auch Attraktivitätssteigerung beigetragen. Parallel hat die Stadt in der Übergangsphase durch Unterhaltungsmaßnahmen wie Außenanstriche, gestaltende Maßnahmen im Außengelände und Reparaturen kleinerer Mängel eine zusammen mit dem Betreiber optimierte Übergabe durchgeführt. Letztendlich zeigt sich der Campingplatz Westerstede mit der Übergabe mit einem geänderten Gesicht, so dass auch der Betreiberwechsel für Außenstehende erkennbar ist.
In der Phase der Privatisierung wurde den Eheleuten Nixdorf seinerzeit sowohl von der Politik als auch von der Verwaltung in Aussicht gestellt, entsprechend der eigenen Erfahrungen die Weiterentwicklung des Campingplatzes aktiv zu begleiten. Mit der viermonatigen Erfahrung aus der Praxis teilen die Eheleute Nixdorf mit anliegender Email (nichtöffentlich) an die Stadt Westerstede mit, was aus Ihrer Sicht notwendig ist, um den zukünftigen Betrieb des Campingplatzes zu optimieren und an die aktuellen Anforderungen anzupassen.
Insgesamt handelt es sich um vier Projekte, die in einer Dringlichkeitsreihenfolge umgesetzt werden sollten:
Wie im Verfahren zur Vergabe der Trägerschaft des Campingplatzes auch schon gegenüber den Betreibern dargestellt wurde, orientiert sich die Höhe der Jahrespacht u.a. auch an den jährlichen Abschreibungswerten. Die aufgezeigten Maßnahmen hätten damit unmittelbaren Einfluss auf die Pachthöhe. Dieses ist den Eheleuten Nixdorf bekannt. Insbesondere bei den Stromsäulen gehen sie jedoch sogar von einer Minderbelastung aufgrund sinkender Verbräuche und Stromentgelte aus.
1. Installation abrechenbarer Stromsäulen auf dem Wohnmobilstellplatz Auf dem Wohnmobilstellplatz ist festzustellen, dass der Stromverbrauch dort im sehr hohen Bereich liegt. Dies liegt zum einen an den immer moderner ausgestatteten Wohnmobilen mit immer höherem (technischen) Comfortangebot und zum anderen an der pauschalierten Berücksichtigung von Stromkosten in der Stellplatzgebühr. Dies führt vermehrt dazu, dass Wohnmobilisten die Möglichkeit der Bewirtschaftung des Wohnmobils auf Basis einer Stromversorgung nutzen anstatt alternativ mit Gas, Solar etc. Auch kommt es vor, dass Elektro-Geräte, wie Klimaanlagen, Heizungen etc. trotz Abwesenheit eingeschaltet bleiben und vorhandene Akku-Einheiten wärend der Standzeit in Westerstede aufgeladen werden.
Des Weiteren entspricht die vorhandene Elektro-Infrastruktur nicht mehr den aktuellen rechtlichen Anforderungen, da insbesondere die Vorgaben der DIN VDE 0100, Teil 708, nicht eingehalten werden. Hierin werden u.a. bestimmte Leitungsabsicherungen, zu verwendene Steckdosen und eine Höchstzahl an Steckdosen pro Anschlusssäule (-kasten) genannt. Die auf dem Wohnmobilstellplatz installierten Säulen erfüllen allesamt diese Norm nicht.
Zur Stromverbrauchsreduzierung sowie Sicherstellung der rechtlichen Anforderungen ist es daher zwingend notwendig, die Strominfrastruktur auf dem Wohnmobilstellplatz zu erneuern. Die Eheleute Nixdorf favorisieren dabei ein System der Fa. Weinert Engineering GmbH, Bad Zwischenahn. Das System wird bereits bei den Campingplätzen in Conneforde und beim Mobilstellplatz Bad Zwischenahn eingesetzt. Für den Wohnmobilstellplatz Westerstede werden dabei insgesamt drei Versorgungssäulen und fünf Anschlusssäulen für ausreichend gehalten. Damit würden insgesamt 32 DIN-gerechte Anschlussmöglichkeiten bei 43 Stellplätzen angeboten, was nach Aussage der Eheleute Nixdorf ausreichend ist, da ein gleichzeitiger Strombezug aller Stellplätze nicht anzunehmen ist. Die Säulen würden zunächst für den Betrieb mit Münzzahlsystem und Camp-Card ausgestattet. Die Camp-Card kann dabei in der Anmeldung aufgeladen werden. Weitere Zahlsysteme sind nachrüstbar, soweit dieses notwendig werden sollte.
Anliegend ist ein Angebot der Fa. Weinert Engineering GmbH über brutto rd. 14.300,00 Euro beigefügt. Hinzu kämen noch Installationskosten (Anschluss- und Tiefbaukosten) von rd. 5.700,00 Euro, so dass von einem gesamten investiven Aufwand in Höhe von 20.000,00 Euro auszugehen ist.
2. Installation von Stromsäulen mit Zwischenzählern auf dem Campingplatz: Die Strominfrastruktur auf dem hinteren Campingplatz entspricht bereits größtenteils den Vorgaben der DIN VDE 0100, Teil 708. Nur vereinzelte Anschlusskästen beinhalten mehr als vier Anschlussmöglichkeiten oder nicht einzeln abgesicherte Anschlüsse. Die Infrastruktur ist jedoch insgesamt in die Jahre gekommen. Die Anschlussschränke lassen sich größtenteils nicht mehr verschließen und werden derzeit mit Behelfsmaßnahmen gegen Öffnen gesichert. Neben Sicherheitsaspekten ist so auch die Optik zu hinterfragen. Außerdem sind die einzelnen Anschlüsse nicht hinsichtlich des Verbrauchs auswertbar.
Nach einer Begehung mit einem örtlichen Elektroinstallationsunternehmen kommt eine Nachrüstung und Reparatur der besehenden Elektroinfrastruktur nicht mehr in Frage. Um eine DIN VDE 0100 gerechte Elektroinfrastruktur mit Möglichkeit einer Auswertung des Stromverbrauchs zu schaffen, ist die Installation neuer Verteilerschränke mit Zwischenzählern notwendig. Hierfür sind nach derzeitigen Ermittlungen der Fa. Weinert Kosten in Höhe von rd. 21.000,00 Euro zzgl. Tiefbaukosten in Höhe 5.000,00 Euro zu veranschlagen.
Aus Sicht der Verwaltung sollten die Installation von Stromsäulen auf dem Wohnmobilstellplatz wie auch auf dem Campingplatz zusammen kurzfristig angegangen werden, um der aktuellen VDE-Norm zu entsprechen, eine optische und nutzungstechnische Aufwertung zu erhalten und dem Ansinnen von den Eheleuten Nixdorf zu entsprechen. Die jeweilen Beträge wirken sich auf das Investitionsprogramm 2020 aus.
3. Errichtung eines Waschhauses/Sanitärgebäudes für den Wohnmobilstellplatz: Nach den Erfahrungen der Eheleute Nixdorf ist das aktuelle Sanitärgebäude renovierungsbedürftig und von der Größe her in den Monaten der Vollauslastung nicht geeignet für die Anzahl an Camping- und Stellplatzgästen. Hinzu kommt, dass die Sanitäranlagen an sich eher dem Campingplatznutzer vorbehalten sind und nicht auch für die Gäste des Wohnmobilstellplatzes zur Verfügung stehen sollten. Beide Bereiche sollten für sich betrachtet werden, was auch die Aufteilung der Nutzungsgebühren indiziert. Mit der Schaffung einer weiteren Sanitäranlage für die Gäste auf dem Wohnmobilstellplatz würde dem Gedanken Rechnung getragen werden und sich zudem die Situation beim jetzigen Sanitärgebäude für die Campingplatzgäste verbessern. Laut den Eheleuten Nixdorf wäre eine Belegung mit jeweils zwei Toiletten und Duschen nebst Waschbecken für Herren und Damen ausreichend.
Unabhängig von der baulichen Zulässigkeit und der Ortswahl könnte eine Realisierung in zwei Varianten erfolgen:
Alternativ wäre kurzfristig eine vorbereitende Herstellung der Anschlussmöglichkeit von Ver- und Entsorgungsleitungen denkbar, so dass der jeweilige Betreiber zu den nutzungsintensiven Zeiten auf eigene Kosten einen Sanitärcontainer o.ä. aufstellen könnte. Hierfür würden Tiefbaukosten für Ver- und Entsorungsleistungen und Wegeflächen in Höhe von rd. 9.000,00 Euro zu veranschlagen sein. Auf diesen Vorarbeiten könnte bei einer Schaffung von weiteren dauerhaften Sanitäranlagen weiter aufgebaut werden.
Die Schaffung bzw. Modernisierung der Sanitäranlagen war in der Vergangenheit immer wieder Diskussionsthema im Ausschuss. Die hohe Auslastung der Sanitäranlagen auf dem Campingplatz in den besucherstärkeren Zeiten resultiert aus dem bewährten Serviceangebot, dass die Nutzer der Wohnmobilstellplätze die Sanitäranlagen des Campingplatzes mitbenutzen dürfen. Es besteht jedoch keine rechtliche Verpflichtung zur Installation separater Sanitäranlagen auf dem Wohnmobilstellplatz. Wohnmobilstellplätze im eigentlichen Sinne werden eher als kostenpflichtige Parkplätze für autarke Wohnmobile mit gewissem Sevice-Angebot wie Frischwasser, Entsorgung (Schmutzwasser, Müll) und Strom definiert, was sich auch in den Nutzungsentgelten widerspiegelt (s.o.).
Die Installation weiterer Sanitäranlagen wirkt sich auf das Investitionsniveau der Stadt Westerstede aus. Insoweit sollte die Schaffung weiterer Sanitäranlagen wie auch die Renovierungsbedürftigkeit Sanitärgebäudes auf dem Campingplatz zunächst weiter ergründet werden. Eine weitere Beratung sowie anschließende konkrete Mitteleinplanung im Rahmen des Investitionsprogramms und Unterhaltungsetats für die Folgejahre sollte zur nächsten Sitzung erfolgen.
4. Erweiterung der Reichweite des WLAN-Netzwerks: Wie von den Eheleuten Nixdorf aufgeführt, wurde der Antrag auf Ausbau der WLAN-Infrastruktur trotz mehrfacher Antragstellungen bisher nicht bei der WIFI4EU-Förderung berücksichtigt. Da die Verfügbarkeit von WLAN inzwischen für Camping- und Stellplätze ein entscheidungsrelevanter Standortfaktor ist, sollte der zukünftige Ausbau des WLAN-Netzwerks unabhängig von der WIFI4EU-Förderung vorgenommen werden.
Die Kosten der Hardware liegen bei rd. 900,00 Euro zzgl. Bauhofsleistungen. Der Gesamtaufwand von schätzungsweise 3.000,00 Euro kann aus dem laufenden Budget bestritten werden.
Die WIFI4EU-Förderung bezuschusst die Anschaffung der Hardware mit 100% der Geräte- und Installationskosten mit Ausnahme der Tiefbauleistungen. Insoweit würde hier auf rd. 900,00 Euro Förderung verzichtet werden.
Finanzielle Auswirkungen:Es wird darauf hingewiesen, dass das aktuelle Pachtverhältnis mit den Betreibern noch bis zum 31.03.2021 läuft. Zusätzlich würde die Installation der Stromsäulen des Wohnmobilstellplatzes teilweise auf den Pachtflächen im Eigentum des Schützenvereins Westerstede e.V. vorgenommen werden, so dass hier entsprechende Vereinbarungen zur Sicherstellung der Pachtzeit über die Abschreibungsdauer etc. herbeizuführen wären.
Stromsäulen:
Entsprechende Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:
WLAN:
Entsprechende Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:
Die Verfügbarkeit der investiven Mittel werden durch Deckung aus den Aufwandskonten sichergestellt.
Anlage/n:Email Nixdorf Angebot Weinert Engineering GmbH für den Wohnmobilstellplatz
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