Bürgerinformationssystem

Vorlage - 20/0803  

 
 
Betreff: Westerstede will's wissen - Antrag: Es sollte ein multifunktionaler Veranstaltungsort geschaffen werden, der Veranstaltungen für Kultur und Freizeit an einem Ort vereint.
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Amt für Bildung und Leben Bearbeiter/-in: Hinrichs, Hilke
Beratungsfolge:
Kulturausschusses
22.09.2020 
Sitzung des Ausschusses für Kunst und Kultur zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

Als Ergebnis der Umfrage „Westerstede will´s wissen“ wurde vom Wirtschaftsforum folgender Antrag gestellt: „Es sollte ein multifunktionaler Veranstaltungsort geschaffen werden, der Veranstaltungen für Kultur und Freizeit an einem Ort vereint.“  Ursprünglich war am 16.03.2020 eine Besichtigung des bestehenden Kulturzentrums „Bürgerhaus Schortens“ vorgesehen. Dieser Termin ist coronabedingt ausgefallen.

Als Grundlage für die weitere Diskussion dienen die nachfolgenden Informationen:

Das Wirtschaftsforum hat die Wünsche an ein Kulturzentrum nach Auswertung  des Umfrageergebnisses wie folgt zusammengefasst:

 

 

Auszug aus der Präsentation des Vorsitzenden des Stadtmarketingsbeirats bei der Vorstellung des Umfrageergebnisses „Westerstede  wills wissen“

 

 

Gegenüberstellung der mit dem Antrag verbundenen Wünsche zum Bestand in Westerstede:

 

Wünsche für das Kulturzentrum

 

 

Bestehende Angebote in Westerstede

 

Kulturzentrum

 

KINO

 

Kino / Nischenkino /

Kino mit Café

 

Programmkino

im Jaspershof

 

MUSIK

 

Disco

 

Sommer-Liederabend Konzerte

 

Jazz-Festival

 

Liveauftritte Kleine Konzerte wie

in Eisenhütte

 

Proberaum für Bands

 

GASTRO

 

Café

 

Kochkurse

 

Tastings

 

Biergarten

 

Bar

 

Gebäude mit HANDWERK

Workshops

 

Kreativwerkstatt

 

 

 

 

 

AUFFÜHRUNGEN

 

Sommervarieté mit

Gastro kombinieren

 

Theater

 

Comedy

 

Public Viewing

 

Lesungen

 

Lesungen in

Buchhandlung

 

Vorträge

 

 

AUSSTELLUNGEN

 

Ammerländer

Geschichte näher

bringen (auch für

Kinder)

 

Museum

 

 

 

Ausstellungen zu Hobby,

Basteln, Handarbeit

 

Börsen (Platten,

Modellbau, Oldtimer

 

 

 

 

 

 

 

 

ALLGEMEIN

 

Stadthalle / Veranstaltungshalle

wird benötigt

 

 

 

 

mehr Profi-Arbeit in

Kultur und Theater Kulturangebot

zu unbekannt

 

Programmkino im Güterschuppen (rd. 100 Sitzplätze, demnächst zus. kleiner Saal mit rd. 40 Sitzplätzen); Anbieter: Bahnhofsverein

Ausweichmöglichkeit Jaspershof (rd. 200 Sitzplätze, Veranstaltungstechnik ab Mitte 2020 fest installiert)

 

 

Raumangebote für Konzerte/ Livemusik:

  • Kneipen wie Bachmanns oder Wunderbar für Kleinstkonzerte
  • Güterschuppen (rd. 100 Sitzplätze)
  • Jaspershof – Scheune (rd. 80 Sitzplätze bei halber Nutzung, rd. 200 Sitzplätze bei Vollausnutzung)
  • Jaspershof – Stall für „Stehkonzerte“
  • Aula des Gymnasiums (rd. 400 Sitzplätze)
  • Dannemann-Forum (rd. 450 Sitzplätze)
  • Konzertsaal der Kreismusikschule
  • Kapelle Felde
  • St. Petri-Kirche
  • Baptisten-, Neuapostolische Kirche u.v.m.

 

 

Kochkurse, Tastings ggf. nach Fertigstellung der Wagenremise im LIZA/ Küchengarten möglich

 

Cafés, Bars, Kneipen, Gastwirtschaften in Westerstede vorhanden, bislang politischer Auftrag:  keine Konkurrenz durch die Stadt, obwohl hinsichtlich der Ausstattung im Jaspershof denkbar, bei Veranstaltungen auch realisierbar und bei Hochzeiten auch von Caterern bzw. der heimischen Gastronomie genutzt

 

Kreativwerkstatt, Handwerkslehrwerkstatt bei Bedarf ggf. in Kooperation mit GPS in Holzwerkstatt möglich, Raum jedenfalls ab 2021 vorhanden

 

 

 

Aufführungen, Theater, Comedy, Lesungen, Vorträge u.ä. siehe Raumangebot für Konzerte, Veranstaltungstechnik für Präsentationen, Konzerte, Public Viewing oder Filmvorführung im Jaspershof ab Mitte 2020

 

Zusätzlich:

Lesungen in der Stadtbücherei,

 

Vorträge in der Waschküche im Jaspershof sowie im Sitzungsbereich des Kreishauses

 

Outdoorevents wie Public- Viewing, Freilichttheater oder Konzerte auf dem Marktplatz oder auch im Rhodopark (Nabucco, Abba-Cover-Band u.dergl.)

 

 

 

 

Jaspershof:

Kulturlandschaft: LIZA/ Wagenremise bzw. temporär Scheune

 

Geschichte: Archiv/ ehemal. Wohnhaus des Jaspershofes, Räumlichkeiten vorhanden, müssen nur gefüllt werden, Museum war bislang nicht gewünscht

 

Kunst: Jaspershof, fest Balkonzimmer für die Stiftung Kunst und Kultur, temporär in der Scheune;

Güterschuppen, regelmäßige Ausstellungsangebote

Rathaus, Foyer

 

Hobby-/ Handwerksausstellungen im Güterschuppen oder im Jaspershof möglich und auch realisiert

 

Börsen u.ä. ebenfalls in den vorhandenen Räumen möglich

 

 

 

Veranstaltungshalle ab 500 Sitzplätzen fehlt bzw. wird dann bei Bedarf in der Brakenhoffhalle hergerichtet oder von Familie Schneider angemietet bzw. zur Verfügung gestellt

 

 

 

Ehrenamt in Westerstede aktiv:

 

Angebote derzeit durch die zahlreichen Kulturvereine mit Unterstützung der Stadt

wie

  • Stiftung Kunst und Kultur – Konzertwochenende im September auf dem Schneiderhof
  • Vortragsvereinigung „ Kulturgenuss“ – Konzerte, Lesungen, Vorträge, früher auch Theater, aber defizitär, obwohl prominent besetzt
  • Bahnhofsverein – Konzerte, Comedy, Kabarett, Vorträge, Programmkino
  • Einzelveranstaltungen wie JPON
  • Musikschule, Gymnasium
  • Stadtbücherei – Lesungen
  • vereinzelt Touristik
  • u.v.m.

 

Hauptamt in der Stadtverwaltung bislang nur unterstützend und nicht in der Veranstaltungsorganisation tätig:

 

Hauptamtliches Personal zur Koordination, Akquise und Bewerbung der Angebote wie im Bürgerhaus Schortens sowie zur Zusammenführung der Veranstaltungsorte kann zur Professionalisierung beitragen, aber auch als Konkurrenz für das Ehrenamt wirken

 

– freiwillige Aufgabe analog der bisher geleisteten Aufgaben wie Touristik, Stadtmarketing bzw. Unterstützung des Ehrenamtes die kann zusätzlich wahrgenommen werden, wenn Personal bereitgestellt wird

 

Konkurrenz zum Ehrenamt sollte vermieden werden.

 

Bedarfsabfrage bei den Kulturschaffenden anlässlich des Gedankenaustausches zur Zusammenarbeit im kulturellen Bereich am 25.11.2019:

 

Alle Vereine, die im Stadtkern oder in den Dörfern kulturelle Veranstaltungen anbieten, haben einhellig bestätigt, dass der Bedarf an Spielstätten über den Güterschuppen, den Jaspershof, die Aula des Gymnasiums, das Dannemann- Forum und die Kirchen/ Kapelle ausreichend gedeckt ist. Mit Hilfe eines digitalen Kalenders soll die Terminabsprache verbessert werden, um möglichst keine Parallelveranstaltungen und damit interne Konkurrenz  zu planen. Platznot oder fehlende Räumlichkeiten waren bei der Veranstaltungsplanung im Stadtkern nie ein Thema. In den Dörfern gab es dieses Problem vereinzelt schon, allerdings hätte da ein zentrales Kulturzentrum nicht geholfen, weil der Raum im Dorf dann selbst benötigt würde. Hier würde ein Gemeinschaftsfestzelt größere Hilfe leisten.

Hingewiesen wurde auf die Weser-Ems-Halle, die entsprechend der Berichterstattung in der NWZ schon für einige Events zu klein ist. An Grenzen würde man immer stoßen. Melanie Schneider wies lediglich darauf hin, dass attraktive Räumlichkeiten Nachfragen von Managern bewirken könnten. Diesen Aspekt sollte man nicht aus dem Blick verlieren und deshalb diese Evaluation in einigen Jahren wiederholen. Tenor der Abfrage im November 2019 war in jedem Fall, dass die Kulturschaffenden andere Räume nicht gebrauchen würden. Die Hauptsorge lag in der gegenseitigen Konkurrenz beim Veranstaltungsangebot.

 

 

Informationen zur Vergleichseinrichtung Bürgerhaus Schortens:

 

Mitarbeiter der Stadt Schortens im dort angesiedelten Kulturbüro laut Webseite und Haushaltsplan 2019:

5,33 Stellen im Stellenplan, verteilt auf den Kulturkoordinator E11, Kartenvorverkauf E 6, Veranstaltungstechniker E 6, Hausmeister E 4 und drei Reinigungskräfte in Teilzeit.

 

Raumangebot:

  • Saal 1 von 340 m² Größe mit 420 Sitzplätzen in Reihenbestuhlung (ca. Größe von  Dannemann-Forum)
  • Saal 2/3 von  200 m² Größe mit 240 Sitzplätzen bzw. 200 Sitzplätzen mit Tribüne in Reihenbestuhlung (ca. Größe von Jaspershof – Scheune)
  • Räume 1 und 2 von 32 bzw.33 m² Größe mit 30-38 Sitzplätzen in Reihenbestuhlung (ca. Größe der Waschküche im Jaspershof und ab Sommer 2021 Seminarraum im Landschaftsinformationszentrum)
  • Raum 1 und 2 auch zu verbinden, dann 65 m² Größe mit 60-70 Sitzplätzen (ca. Größe des Scheunenteils im Jaspershof unter der Empore bei Nutzung der Trennwand)
  • Raum 3 von 90 m² mit 82- 90 Sitzplätzen (ca. Größe des Scheunenteils im Jaspershofes außerhalb der Empore bei Nutzung der Trennwand und vor allem Größe des Güterschuppens)

 

Hinweis dazu:

Schortens hat keine klassische Gastwirtschaft mehr. Deshalb müssen sämtliche Vereinssitzungen, -treffen und –veranstaltungen also auch im Bürgerhaus stattfinden (analog Jaspershof und Apothekervilla in Westerstede). Der Jaspershof hat hinsichtlich seines Raumangebots und der Nähe zur DEULA und zum Hössensportzentrum ebenfalls die Raumkapazitäten für Seminare und Tagungen. Lediglich die Organisation der Angebote läuft nicht über die Stadtverwaltung in Westerstede, im Bürgerhaus Schortens allerdings schon über das Kulturbüro (siehe anliegenden Flyer). Außerdem hat Westerstede das Tagungshotel Voss und noch einige Gastwirtschaften für die Vereinsarbeit bzw. in Teilen noch separate Vereinshäuser.

 

Laufende Kosten des Bürgerhauses Schortens lt. Ergebnishaushalt für das Produkt Bürgerhaus Heidmühle im Haushaltsplan 2019:

 

Zu den Personalaufwendungen für die sieben Mitarbeiter*Innen in Höhe von 241.774€ kommen im Wesentlichen Sach- und Dienstleistungen in Höhe von 249.300€, die sich sicher schwerpunktmäßig aus den Gagen und laufenden Kosten für den Betrieb des Bürgerhauses zusammensetzen. Neben den Abschreibungen und sonstigen ordentlichen Aufwendungen ergeben diese Positionen zusammen ordentliche Aufwendungen in Höhe von 539.909€. Diesen Aufwendungen stehen Erträge aus Kartenverkäufen, Mieten und dergleichen, in geringem Umfang auch Zuwendungen mit einer Gesamthöhe von 262.455€ entgegen. Daraus ergibt sich ein Defizit von 277.454€, das laut Finanzplanung der Stadt Schortens wahrscheinlich wegen der steigenden Abschreibungen bedingt durch die beabsichtigten großen Investitionen für die Sanierung und des Umbaus des Bürgerhauses ansteigen.

 

Investitionsvolumen für Umbau und Erweiterung in vier geplanten Bauabschnitten in unterschiedlichen Haushaltsjahren laut Vorlage im Ratsinformationssystem vom 05.03.2019:

 

Bruttobaukosten 6.820.000€ abzüglich Landeszuschüssen für die Städtebauförderung u.a. Zuschüssen, verbleibt ein Finanzierungsanteil der Stadt Schortens 2.335.043,33€.

 

Vor dem Hintergrund des großen Raumangebots in Westerstede und dem fehlenden Bedarf bei den Kulturschaffenden ist die Notwendigkeit eines solchen Kulturzentrums vor der finalen Beschlussfassung noch intensiv zu diskutieren.

 

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Anlage/n:

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