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Herr Pistoor erklärt, in der letzten Sitzung des Kulturausschusses habe die Verwaltung den Auftrag erhalten, einen Ersatzraum für die Bands zu finden. Zusammen mit Frau Exner habe man sich daraufhin in Frage kommende städtische Gebäude angesehen Das Wohnhaus am Sternkamp 10a neben dem Bauhof verfüge über einen geeigneten Raum. Allerdings wären dann die Wohnungen im EG und OG nicht mehr nutzbar. Wenn es sonst keine Alternative gebe, könnte der Raum im EG als Bandraum genutzt werden. Ein Übungsraum in der Schule wäre die schlechteste Lösung, da eine gemeinsame Nutzung mit der Schule erfahrungsgemäß zu dauerhaften Konflikten führe, und eine Drittnutzung in Schulen nicht unerhebliche laufende Kosten verursache, wie im Rahmen der Aufgabenkritik herausgearbeitet worden sei. Auch der Vorschlag, die Fahrradwerkstatt in der RDS zu nutzen, komme nicht in Betracht, da dieser Raum unbeheizt sei. Es handele sich zudem nicht um einen Massivbau. Hier müsste investiert werden. Ferner bräuchte man eine neue Baugenehmigung und müsste die gesetzlichen Vorgaben beachten. Der Neubau der Musikschule könne ebenfalls nicht genutzt werden, da nach Aussage der Musikschule dort alle Plätze belegt seien. Im Jaspershof habe man Musiker im Seminarraum spielen lassen, um die Eignung des Raums zu testen. Wegen der Hellhörigkeit des Raums sei dieser jedoch nicht als Bandraum geeignet. Der Mehrzweckraum der Remise sei daher der Favorit der Verwaltung. Hier könnte die Akustik mit wenig Mehraufwand so verbessert werden, dass keine Lärmbelästigungen zu befürchten seien. Zudem sei es eine Möglichkeit, das Miteinander auf dem Jaspershof zu fördern. Probleme mit der Nachbarschaft habe es in der Vergangenheit nicht gegeben und es sein sinnvoll, die städtischen Aktivitäten an wenigen Standorten zu konzentrieren. Er schlage vor, den Raum probeweise zu nutzen. Sollte es tatsächlich zu untragbaren Lärmbelästigungen kommen, könne nach einer Alternative gesucht werden. Grundsätzliche bleibe aber festzustellen, dass ein Übungsraum immer Kosten verursache, unabhängig davon, in welchem städtischen Gebäude er untergebracht sei. Ratsherr Schmidt-Berg sieht noch Diskussionsbedarf. Bisher sei die Unterbringung in der Schule sein Favorit gewesen. Ein Anbau, ein Neubau und auch Mieten seien nicht vorgesehen. Der Übungsraum müsste im vorhandenen Bestand untergebracht werden. Natürlich müssten dabei die Fluchtwege und gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Wichtig sei es jedoch, einen bestehenden Raum zu finden, der den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehe. Frau Exner erklärt, dass derzeit 7 Bands aktiv sind. Die Bandmitglieder seien über 16 Jahre alt. Jüngere Musiker müssten betreut werden, was das Personal der Jugendpflege nicht leisten könne. Erwachsene Musiker würden die Jugendlichen unterstützen. Ratsherr Schmidt-Berg erkundigt sich, wie viele Bandmitglieder unter 25 Jahre alt sind und gibt zu bedenken, dass ältere Bandmitglieder sich, wie Vereine auch, selbst Räumlichkeiten organisieren könnten. Auf dem Jaspershof werde ein Raum geschaffen, aber man müsse Miete dafür bezahlen. Man sollte sich auf die Gruppe Jugendlicher und Kinder konzentrieren. Ratsfrau Welter spricht sich dafür aus, den Mehrzweckraum als Übungsraum zu nutzen. Eine Alternative würde es nicht geben. Ein Neubau wäre zu teuer und auch der Wald müsse geschützt werden. Der Mehrzweckraum wäre daher sehr wichtig. Zu bedenken sei, dass die Rockbands die Möglichkeit haben müssten, ihre Musikinstrumente und die Verstärkeranlage im Übungsraum stehen zu lassen. Daher müsse ein Raum nur für Musikbands geschaffen werden. Für sie gehöre das zum Jaspershof dazu und störe nicht. Sie schlage daher vor, den Raum einige Jahre zu testen und zu schauen, wie sich die Situation mit den Seminarteilnehmern entwickele. Ratsfrau Schmidt sieht keinen geeigneten Standort für die Bands in der Aufzählung der Verwaltung. Daher sollte im Sinne des Testaments, der geplante Mehrzweckraum im Neubau der Remise genutzt werden. Es habe auch bisher gut mit den anderen Vereinen funktioniert. Jedoch sei die Lärmbelästigung für die Seminare nicht absehbar. Der Mehrzweckraum befinde sich derzeit noch in der Planung, Überschneidungen mit den Seminaren könnten überbrückt werden. Die Bands könnten an einen anderen Ort ausweichen oder die Seminare in einen anderen Raum gelegt werden. Ratsfrau Finke betont, dass die Jugendlichen in die Stadt gehören, sie würden die Innenstadt beleben. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass die Jugendlichen schwere Instrumente transportieren. Ratsfrau Schmidt sieht eine Altersbegrenzung für Kinder und Jugendliche problematisch. Eine Bandgründung würde mit etwa 15 Jahren erfolgen. Vorher würden die Jugendlichen ihre Instrumente kennenlernen. Eine Band müsste erst wachsen, daher sollten junge Erwachsene bis 30 Jahre einbezogen werden. Bis dahin seien die jungen Erwachsenen meist noch in einer Ausbildung und die Vergütung reiche nicht für eine Miete. Frau Hinrichs erklärt, der Jaspershof sei als Gesamtheit zu sehen. Er sei ein Anlaufpunkt für Kultur und die Kulturlandschaft Westerstedes. Das Landschaftsinformationszentrum könne auch die anderen Räume für die Veranstaltungen mitnutzen. Die darstellende Kunst sei im Testament verankert. In der Scheune solle klassische Musik gespielt werden, dann könne im Stall auch Rockmusik gespielt werden. Es stelle sich die Frage, warum nur externe Gruppen Konzerte geben sollten, wenn eigene Band vorhanden sein. Der Mehrzweckraum sei für das Landschaftsinformationszentrum und den Küchengarten nicht zwingend notwendig. Es sollten daher gleich beim Bau die notwendigen Maßnahmen für den Proberaum getroffen werden. Der Schallschutz sollte beim Bau Berücksichtigung finden. Ratsherr Schmidt-Berg gibt Frau Hinrichs hinsichtlich der Gesamtbetrachtung Recht. Die Stadt zahle Miete an die Stiftung. Bei dem hohen Interesse der Stiftung könne diese auf die Miete verzichten. Die Dämmung koste Geld. Wenn das Stiftungsvermögen dafür genutzt werde, könne er sich mit dem Bandraum im Jaspershof einverstanden erklären. Frau Exner wirft ein, dass Kinder im Alter von 13-14 betreut werden müssten, Elterngespräche müssten geführt werden, dies würde Zeit kosten. Es werde viel mit Ehrenamtlichen gearbeitet, die das nicht leisten könnten. Es werde ein Platz im Stadtkern benötigt. Durch den Jugendbeirat würden Personen zwischen 14 und 25 Jahren vertreten, so Herr Henken, eine Altersgrenze von 25 Jahren wäre daher nicht zu hoch. Der Jaspershof sei perfekt als Probenraum. Nach Auffassung von Ratsherrn Kurt gehört der Übungsraum zum Jaspershof. Ein Neubau beim Jugendzentrum werde teuer. Ratsfrau Schmidt erklärt, man müsse auf jeden Fall bezahlen, egal wo der Raum sei. Die Frage sei, ob man sich das leisten möchte, ob man die Kultur der jungen Leute fördern wolle. Sie wolle diese fördern. Eine Altersbegrenzung bis 25 Jahren, wie vom Jugendbeirat angeregt, wäre in Ordnung. Ältere Bandmitglieder könnten einen kleinen Betrag als Nutzungsentschädigung leisten. Ratsherr Kurt sieht dies kritisch. Würden die älteren Bandmitglieder dazu verpflichtet einen Betrag zu zahlen, könnten diese wiederrum Geld von den unterrichteten Jugendlichen verlangen. Frau Hinrichs weist darauf hin, dass in den Produkten alle Aufwendungen darzulegen seien. Entsprechend würden auch Kosten innerhalb des Haushalts verrechnet. Auch die stadteigenen Flüchtlingsunterkünfte würden Mietkosten verursachen und intern verrechnet werden, zumal dort die Erstattung der Vorhaltungskosten bei anderweitiger Nutzung wegfallen würde und es tatsächlich einer alternativen Erstattung bedürfe. Beim Haus zu Jührden würden für die Herrichtung erhebliche Baukosten hinzukommen. Auf die Frage von Ratsfrau Saskia Müller, welche Kosten bislang für die Bands berechnet werden, antwortet Herr Pistoor, das lediglich die Betriebskosten (Strom, Gas und Wasser) berechnet würden. Auf eine Miete sei wegen des schlechten Zustands des Gebäudes verzichtet worden. Bei einem Neubau könne man darauf jedoch nicht mehr verzichten. Für die Ermittlung der Miete würden der Bandraum mit einer Größe von 20 -25 qm und anteilig Toiletten und Gemeinschaftseingang berücksichtigt. Die Betriebskosten dürften sich verringern, so dass von einer Miete von höchstens 150,00 € bis 200,00 € auszugehen sei. Der Vorsitzende schlägt die Vertagung der Entscheidung in den Herbst vor.
Beschluss: Die Entscheidung über die Bereitstellung eines Übungsraumes für Musikgruppen und Bands als Ersatz für den Raum auf dem Jaspershof wird auf die Herbstsitzung verschoben.
Abstimmungsergebnis:
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