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Auszug - Friedhofswesen in der Stadt Westerstede - Umgang mit geänderten Bestattungskulturen und -wünschen  

 
 
Sitzung des Kulturausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Kulturausschusses Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 22.11.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 20:00 Anlass: Sitzung
Raum: Saal auf dem Jaspershof
Ort: Zum Stiftungspark 27, 26655 Westerstede
22/1290 Friedhofswesen in der Stadt Westerstede - Umgang mit geänderten Bestattungskulturen und -wünschen
     
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Leitung Dezernat I Bearbeiter/-in: Hinrichs, Hilke
 
Wortprotokoll

Frau Hinrichs erläutert die Beschlussvorlage und die Intention des Tagesordnungspunktes. Es sei aus dem Gremium die Frage gekommen, ob auf dem Friedhof Westerstede auch muslimische Bestattungen möglich seien, daher wolle man nun über die Möglichkeiten informieren.

Lt. Bestattungsgesetz seien Friedhöfe originäre Pflichtaufgabe der Kommunen. Westerstede sei in der glücklichen Lage, dass sich der Friedhof in der Hand der Kirche befinde und im weiteren Verlauf auf den Dörfern bei den Friedhofsvereinen.

Herr Ohmstede berichtet, dass es schon seit längerer Zeit einen Wandel in der Bestattungskultur gebe. Daher habe es verschiedene Überlegungen r neue Ausrichtungen gegeben, wie z.B. auch einen Friedwald einzurichten. Letztendlich habe man sich jedoch dagegen entschieden, auch um den Friedhof in Westerstede nicht zu schwächen. Inzwischen seien pflegefreie Gräber sowie andere Bestattungsformen wie das Kolumbarium geschaffen worden. Man habe sich den blühenden Friedhof als Leitbild gesetzt.

Frau Hinrichs ergänzt, dass der Friedhof nicht nur eine Ruhestätte darstelle, er sei auch ein wesentliches Gestaltungselement und Teil des Stadtbildes.

Auf die Frage von Frau Harms-Abeln erläutert Herr Ohmstede, dass die Kirche Grabpflegeverträge anbiete.

Ratsherr Neumann ist der Ansicht, dass das Thema Bestattung mehr in das Bewusstsein der Menschen kommen sollte. Er richtet seinen Dank an die ehrenamtlichen Vorstände der Friedhöfe, auch in den Dörfern.

Ratsherr Lukoschus bedankt sich für die eindrucksvolle Führung über den Friedhof. Die Bestattungsangebote seien bereits sehr vielfältig, genauso sollte man sich allerdings auch über weitere Alternativen informieren. Momentan sehe er den Bedarf für einen Friedwald noch nicht. Die Kirche mache schon viel für die Attraktivität des Friedhofes, das breite Angebot sollte von der Stadt unterstützt werden. Sollte es Anträge auf die Errichtung von Friedwäldern geben, so sollte zumindest im Ausschuss darüber diskutiert werden.

Herr Ohmstede erläutert, dass die Einrichtung eines Friedwaldes aufgrund räumlicher Gegebenheiten nicht auf dem Gelände des Friedhofes möglich sei. Es habe ein Angebot von einem privaten Waldbesitzer gegeben. Da die Kirche kostendeckend arbeiten müsse, habe das Angebot nicht wahrgenommen werden können, vor allem aus Personalkostengründen.

Ratsfrau Hellwig meint, dass die Bestattung in Friedwäldern zurzeit im Trend liegen würden. Die Möglichkeit, der pflegefreien Gräber auf dem Friedhof sollte mehr beworben werden.

Ratsherr Schmidt-Berg fasst zusammen, dass das Bestattungsangebot in Westerstede sehr gut sei. Die Einrichtung eines Friedwaldes in privater Initiative halte er für schwierig. Pflegefreie Gräber auf dem Friedhof sollten ins öffentliche Bewusstsein gebracht werden.

Frau Hinrichs gibt zu bedenken, dass der Gesetzgeber vorsehe, dass bei privaten Anbietern die Kirche oder die Kommune als Träger auftreten muss. Wenn man vorhandene Friedhöfe schwäche, müssten sie womöglich von der Stadt übernommen werden.