Vorlage - 22/1228  

Die Errichtung eines Fitnessparks auf dem Gelände des Hössensportzentrums wird beschlossen.

Ein Fitness- oder Calisthenicpark (Calisthenic=Übungen mit Eigengewicht) ermöglicht es, verschiedene Zielgruppen zum Sport treiben zu animieren. Charakteristisch ist oftmals der bewegungsmotivierende Charakter der einzelnen Geräte.

Die Definition der Zielgruppe ist ein zentraler Punkt im Rahmen der Planung. Infrastrukturelle Aspekte sind ebenso zielgruppenrelevant wie die Auswahl der Outdoor-Fitnessgeräte. Sportgeräte für Freizeitsportler und Jogger müssen anderen Ansprüchen genügen als bspw. Fitnessgeräte für Senioren. Ein junges Publikum setzt vielleicht eher auf Calisthenics-Übungen und ein anspruchsvolles Fitnessprogramm. Senioren bevorzugen eher eine Geräteausstattung, bei der leichte Übungen und die Mobilisation des Bewegungsapparates im Vordergrund stehen. An dem Fußgängerweg zwischen der Ammerlandklinik und dem Hössensportzentrum befinden sich bereits vier Fitnessgeräte für leichte Übungen, die eher Senioren ansprechen.

Frei zugängliche Fitnessgeräte auf dem Gelände des Hössensportzentrums können auch eine kostenlose Alternative zum Besuch eines Fitnessstudios sein.

Da bereits Geräte mit einfachen Übungen vorhanden sind, könnte der neue Fitnesspark die Zielgruppe jüngeren bis mittleren Alters ansprechen.

Um einen ersten Eindruck zu gewinnen, wurde verwaltungsseitig ein sogenannter Calisthenics Park bei der Universität Oldenburg, der von einer Fachfirma errichtet worden ist, besichtigt. Die Größe von 10 x 10m und die dortige Anzahl von Geräten wäre auch auf dem Gelände des Hössensportzentrums realisierbar .

Für die Kostenermittlung ergab ein entsprechendes Angebot der Fachfirma folgendes Ergebnis:

1. CB Medium - Fallschutz Holzhackschnitzel   :   49.747,95 €

2. EPDM Fallschutzbelag -grün/schwarz -100mm-

max. Fallhöhe 2,90m           : 63.760,20 €

3. Fallschutzbelag Teppichvlies CP250 max. Fallhöhe 2,5m  : 64.951,00 €

Die verschiedenen Fallschutzbeläge sind in der Anlage dargestellt.

Zwar sind Holzhackschnitzel günstig in der Anschaffung - allerdings verursachen sie hohe Kosten in der Pflege und im Betrieb der Sportanlage, da sich die Pflege personalintensiv und dementsprechend teuer darstellt.

Fachplaner raten daher in der Regel zu einem Fallschutz aus einem fugenlosen EPDM-Gummigranulat, da es robust, wetterfest und wenig pflegeintensiv ist. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich dementsprechend schnell und die Anlage sieht auch ohne eine regelmäßige personalintensive Pflege aufgeräumt und sauber aus.

Sollte der Standort des Fitnessparks in die bestehende Sportanlage des Hössensportzentrums integriert werden, könnten die bestehenden Infrastrukturen genutzt werden, wie z.B. die Parkplätze oder Sanitäranlagen der Sportanlage.

Als Standort wäre der Grünstreifen mit der Feuerstelle zwischen dem Minispielfeld und dem Beachhandballfeld geeignet (siehe anliegenden Lageplan).

Günstig ist auch die Nähe zum Skaterplatz. Der Skaterplatz erfährt seit der Aufwertung im letzten Jahr einen enormen Zulauf und spricht viele Familien an. Die Nähe des Fitnessparks würde Eltern ein Training an den Geräten ermöglichen, während die Kinder sich auf der Skateranlage betätigen. Durch einige Spielgeräte für kleinere Kinder könnte das Angebot für Familien dort abgerundet werden.

Es wurden Gespräche mit dem Klinikzentrum mit dem Ziel der Kooperation geführt. Für Patienten der Klinik wird kein Bedarf an sportlichen Angeboten gesehen, da der Gesundheitszustand dies üblicherweise nicht zulässt. Denkbar wäre lediglich eine Nutzung durch die Mitarbeiter im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Das Präventionsteam der Ammerlandklinik tagt jedoch erst im Juni, so dass bisher keine Aussage zum Interesse einer Zusammenarbeit vorliegt.

Alternativ zur zentralen Calisthenics Anlage wurde auch die Möglichkeit geprüft, einzelne Fitnessgeräte an verschiedenen Standorten auf der Hössensportanlage aufzustellen.

Für jedes Gerät ist allerdings eine Grundfläche von 4x4 m erforderlich, um den erforderlichen Fallschutz zu gewährleisten. Dies lässt sich beim Hössensportzentrum aus Platzgründen nicht realisieren. Eingeschränkt werden die Möglichkeiten auch durch den Baumbestand.

Wird dennoch eine Anlage an mehreren Standorten gewünscht, ist zu bedenken, dass sich der Pflege- und Unterhaltungsaufwand bei mehreren Standorte beträchtlich erhöht. Eine Befragung von Sportlern hat ergeben, dass ein Training an einem Standort bevorzugen würde.

Nicht zuletzt würde die Einrichtung von Geräten an mehreren Standorten eine erhebliche Kostensteigerung bedeuten.

Verwaltungsseitig wird die Einrichtung eines Calisthenics Parks entsprechend dem beigefügten Angebot favorisiert, um das Angebot auf dem Hössensportzentrum abzurunden.

Da sich das Hössensportzentrum im Kerngebiet Westerstedes befindet, ist eine Förderung aus Leadermitteln in diesem Jahr leider nicht zu erwarten. Ab 2023 wäre eine Antragstellung allerdings möglich. Diese Möglichkeit soll genutzt werden.

Entsprechende Haushaltsmittel stehen teilweise zur Verfügung: Mittel in Höhe von 30.000 € sind im Haushalt 2022 eingeplant. Der Differenzbetrag sollte in das Investitionsprogramm 2023 mit aufgenommen werden. Eine Realisierung der Maßnahme könnte frühestens 2023 erfolgen.