Bürgerinformationssystem
Der Ausschussvorsitzende verweist auf die Informationsvorlage Nr. 19/0676-01 und bittet Herrn Leffers um weitere Ausführungen. a) Herr Leffers nimmt Bezug auf den aktuellen Planungsstand der Wilhelm-Geiler-Straße und erläutert kurz die neue Vorgehensweise des Ingenieurbüros, bei der das Untersuchungsgebiet bis zur „Prikker-Kreuzung“ erweitert wurde. Man dürfe nicht vergessen, dass die Wilhelm-Geiler-Straße nach einem Umbau eine andere Funktion für den Verkehr als bisher übernehmen werde, u.a. aufgrund der Geschwindigkeitsreduzierung, der aufgehobenen Radwegbenutzungspflicht usw. Ziel sei es, die Durchgangsverkehre in diesem Bereich zu reduzieren. Ratsfrau Hellwig nimmt Stellung zum Antrag der SPD-Fraktion bzgl. der Beteiligung an der Ausschreibung des Landesprogrammes „Klimaschutz durch Radverkehr“ und vertritt die Ansicht, dass diese Mittel bei einer Realisierung der baulichen Umgestaltung der Wilhelm-Geiler-Straße abgerufen werden sollten. Sie regt an, für den Bereich der Wilhelm-Geiler-Straße baldmöglichst einen Planungsauftrag zu vergeben, damit die Fördermittel entsprechend zeitnah abgerufen werden könnten. Ratsherr Schmidt-Berg unterstützt den Antrag und die Auffassung von Ratsfrau Hellwig. Er sei jedoch der Meinung, dass die Förderung erst nach einer abschließenden Entscheidung des Ausschusses über die weitere Vorgehensweise der Wilhelm-Geiler-Straße beantragt werden sollte. Die Ausschussmitglieder stimmen dem Antrag der SPD-Fraktion grundsätzlich zu. b) Herr Rölcke stellt anhand einer Präsentation die neue Planung im Bereich Schillerstraße/Peterstraße/Wilhelm-Geiler-Straße/Grüne Straße und Am Bahnhof/Wilhelm-Geiler Straße vor. Die Präsentation ist dem Protokoll beigefügt. Er geht zuerst auf den Knotenpunkt Wilhelm-Geiler-Straße/Schillerstraße/Grüne Straße/Peterstraße ein und schlägt anhand einer grafischen Darstellung einen Shared Space Bereich, anstatt eines bisher diskutierten Minikreisverkehres, vor (s. Folie 13). Dieser würde mit einem niveaugleichen Ausbau mit sog. weicher Separation zur Verkehrsberuhigung beitragen. Niveaugleicher Ausbau bedeute die Anrampung des Pflasters aller Straßenäste und eine Pflasterung (hier rotes Betonsteinpflaster) im gesamtem Gebiet verbunden mit einem Trennungselement z.B. in Form einer Rinne im weiteren Verlauf der Straße zur Orientierung (s. Folie 18). In der Folie 15 wird anhand des Shared Space Beispiels der Gemeinde Bohmte der Unterschied zwischen einer harten und weichen Separation klar. Sodann nimmt Herr Rölcke Bezug auf den Kreuzungsbereich der Straße Am Bahnhof/Wilhelm-Geiler-Straße, wo ein wichtiger Aspekt die Führung der Fahrradfahrer auf der Straße sei. Durch die Querungshilfe in Höhe des Raiffeisenmarktes (Zufahrt muss versetzt werden) wäre eine gesicherte Querungsmöglichkeit für Fußgänger als auch für Fahrradfahrer gegeben. Die Fahrradfahrer hätte zusätzlich die Option über den Linksabbieger in die Straße Am Bahnhof abzubiegen. In der Straße Am Bahnhof würde man zusätzlich für die Radfahrer anstelle der Mittelinsel eine Aufstelltasche für Fahrräder markieren. Die Nebenanlage in der Straße Am Bahnhof würde man erweitern und die Mittelmarkierung zur optischen Einengung entfernen. Weiter bezieht Herr Rölcke sich auf den Bereich Wilhelm-Geiler-Straße/Prikker-Kreuzung (Folie 23). Hier schlägt er vor, die Nebenanlage auf Seiten des WAV Geländes bis zur Prikker-Kreuzung fortzuführen und ggf. auch weiter in Richtung Ocholt zu verlängern. Die Verlängerung bis zur Prikker-Kreuzung wäre mit geringem Grunderwerb möglich. Des Weiteren sollte die Ampelanlage an der Prikker-Kreuzung um die fehlenden Fußgängerfurten erweitert werden. In dem Zuge sollten dann auch separate Abbiegespuren für den KFZ-Verkehr von der Wilhelm-Geiler-Straße in Richtung Ocholt und auf der Ammerlandallee in Richtung Bad Zwischenahn hergestellt werden, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Vor der Tankstelle „Esso“ könnte die Nebenanlage verbreitert werden und damit als Wartefläche für Radfahrer dienen. Sodann geht er auf den Bereich zwischen der Straße Am Bahnhof und Kreuzungspunkt Wilhelm-Geiler-Straße/Schillerstraße/Peterstraße/Güne Straße ein. Dort habe er zwei Entwürfe ausgearbeitet. Um die Verkehrsberuhigung auf der gesamten Strecke herzustellen, könne man als erste Variante einen Schutzstreifen auf der Fahrbahn (s. Folie 28+29) als eine optische Verengung der Fahrbahn anlegen. Bei dieser Variante müsste man jedoch die Nebenanlage auf Seiten der Polizei verengen (s. Folie 30). Die Busse hätten infolgedessen mehr Platz auf der Fahrbahn. In Bezug auf eine angedachte Verlegung der Bushaltestelle Amtsgericht von der Wilhelm-Geiler-Straße in die Straße Am Bahnhof ist Herr Rölcke der Ansicht, dass dies eine unzumutbare Maßnahme für alle Verkehrsteilnehmer sei. Neben der zusätzlichen Installation einer Ampel auf der Wilhelm-Geiler-Straße vor der Straße Am Bahnhof und den daraus resultierenden Rückstau in der Straße Am Bahnhof als auch in der Wilhelm-Geiler-Straße gäbe es weiterhin Probleme beim Abbiegen der Busse (von der Straße Am Bahnhof in die Wilhelm-Geiler-Straße), da die Radien in diesem Bereich nicht für einen Bus ausgelegt seien. Die Busse müssten zudem zur Bedienung dieser Ampel technisch mit einem Signalgeber ausgestattet sein. Insofern schlägt er vor, die Bushaltestelle an ihrem jetzigen Standort beizubehalten und im Zuge der Maßnahmen barrierefrei auszubauen. Zum Kreuzungspunkt Schillerstraße/Am Bahnhof sollte die Furtmarkierung für Fußgänger als auch Fahrradfahrer verändert werden (s. Folie 32). Die Radfahrer sollten von der Straße Am Bahnhof in die Schillerstraße auf die Fahrbahn geführt werden. Weiter schlägt er vor, die Nebenanlage auf der südlichen Seite der Schillerstraße zu verbreitern (Grunderwerb wäre notwendig) um den Einmündungstrichter für die einbiegenden Busse zu verbessern. Wie bereits bekannt, sollte der Sicherheitsstreifen für die Fahrradfahrer auf der nördlichen Seite in der Schillerstraße markiert werden als auch ein absolutes Halteverbot auf der südlichen Seite angeordnet werden. Im Bereich Gartenstraße/Grüne Straße sollte das 30 km/h Schild weiter in Richtung Altenheim und Posthof ausgeweitet werden. Um eine bessere Sichtbarkeit und Akzeptanz der Verkehrsteilnehmer zu erzielen, sollten Piktogramme auf der Fahrbahn angebracht werden (s. Folie 34). Aus dem Ausschuss wird einhellig angeregt, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h der Grünen Straße bis zum Kreisverkehrsplatz an der Kuhlenstraße auszudehnen. Im Bereich der Gartenstraße/Ammerlandallee sollten die Radfahrer frühzeitig von der Ammerlandallee auf die Fahrbahn der Gartenstraße geführt werden (s. Folie 35). Abschließend stellt Herr Rölcke einen Vergleich der Shared Space Bereiche der Gemeinde Bohmte und der Stadt Friesoythe dar, woraus deutlich wird, dass der wesentliche Unterschied die bauliche Gestaltung zwischen einer harten Separation in der Gemeinde Bohmte und einer weichen Separation in der Stadt Friesoythe liege. Beide Straßenabschnitte würden einen erhöhten Wert von täglich 15.000 Fahrbewegungen aufweisen. Zum Ende seines Vortrages schlägt er vor, Stellplätze im Shared Space Bereich auszuweisen als auch Privatpersonen und öffentliche Stellen (Verkehrsbehörde, Polizei usw.) bei der Stellplatzregelung einzubeziehen. Nach einer kurzen Diskussion begrüßen die Ausschussmitglieder die präsentierten Maßnahmen und beschließen auf Vorschlag von Herrn Leffers, die Beratung innerhalb der Fraktion zu führen und weiter in der Frühjahressitzung abschließend zu beraten.
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